Jubiläum 150 Jahre Marienschule Nach 105 Jahren kamen die ersten Jungen

Langenfeld · Die "Höhere Töchterschule" erlebte bewegende und bewegte Zeiten. Jetzt wird gefeiert.

 Als reine Mädchenschule gegründet, saßen die zumeist "höheren" Töchter brav im Klassenzimmer.

Als reine Mädchenschule gegründet, saßen die zumeist "höheren" Töchter brav im Klassenzimmer.

Foto: Marienschule

OPLADEN/langenfeld Im Fachwerkhaus "Lindenkuhl" an der Altstadtstraße, 1860 von der Opladener Familie Henseler gestiftet, begann vor 150 Jahren die Geschichte der Marienschule, die auch von vielen Langenfelder Schülern besucht wird. Dechant Johann Stephan Joseph Krey wandte sich wegen der Einrichtung einer "Höhere Töchterschule" an die Kongregation der Armen Dienstmägde Jesu Christi im Westerwald. Der Orden sandte 1866 zwei Schwestern nach Opladen, die mit Unterricht für Mädchen begannen. Auf dem Stundenplan stand bereits Französisch.

Als es nach zwei Jahren zu eng wurde, zog die Schule in einen Neubau mit zwei Klassenräumen und einer Schwestern-Wohnung auf dem heutigen Marienschul-Gelände. 1888 übernahm die Kongregation der Armen Dienstmägde die "Höhere Mädchenschule", drei Jahre später auch die Pflege im neuen Remigius-Krankenhaus. Mit der enormen Bevölkerungszunahme Anfang des 20. Jahrhunderts wuchs auch die Zahl der Schülerinnen. Als 1909 die Umwandlung der Schule in ein Lyzeum (Mädchen-Realschule), genehmigte, zählte man 200 Schülerinnen, 60 lebten im Pensionat. 1910 wurde An St. Remigius neu gebaut, erstmals zahlte die Stadt Opladen einen Betriebskostenzuschuss. Ab 1908 waren Frauen in allen Fächern an preußischen Hochschulen zugelassen. Jetzt wollten auch Marienschülerinnen bis zum Abitur weiterlernen.

1927 wurde die Umwandlung vom Lyzeum in ein Oberlyzeum (Mädchengymnasium) genehmigt. Mit Hitlers Machtergreifung begann 1933 das schwerste Kapitel in der Schulgeschichte. Beim Luftangriff am 18. Dezember 1944 wurde das Gebäude schwer beschädigt. Die Aufbauarbeiten dauerten noch an, als die Marienschule am 11. Oktober 1945 wiedereröffnete. Der 100. Geburtstag der Marienschule wurde 1966 gefeiert. Die Leitung hatte da Schwester Adalberta Oecking, an die sich viele Ehemalige erinnern. In ihrer 20-jährigen Amtszeit öffnete sich die Schule 1971 auch für Jungen. Als erster weltlicher Direktor übernahm Willi Zeiler 1982 die kommissarische Leitung.

(RP)
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