Monheim Mütter lernen Deutsch in Monheim

Monheim · Die Volkshochschule hat einen Sprachkursus für arabischsprachige Mütter mit Kinderbetreuung eingerichtet.

 Mit 25 Frauen ist der Sprachkursus für Mütter mit Kinderbetreuung schon ausgebucht. Heike Flemming (3. v. li.) ist eine der beiden Dozentinnen.

Mit 25 Frauen ist der Sprachkursus für Mütter mit Kinderbetreuung schon ausgebucht. Heike Flemming (3. v. li.) ist eine der beiden Dozentinnen.

Foto: RALPH MATZERATH

Mütter aus Zuwandererfamilien, die überhaupt kein Deutsch sprechen, stellen Lehrer aus zwei Gründen vor Probleme: Sie können mit ihren Kindern nicht die deutsche Sprache einüben. Zudem ist die Kommunikation mit ihnen über allgemeine schulische Fragen erschwert. Die Schule am Lerchenweg bietet zwar seit Jahren einen niedrigschwelligen Sprachkursus an, aber die Teilnahme ist unverbindlich und bietet kein Zertifikat. Um jedoch an einem Intergrationskursus der Volkshochschule teilzunehmen, sind viele der Mütter wegen ihrer jüngeren Kinder nicht flexibel genug.

Jetzt hat die Volkshochschule Monheim am Pfarrer-Franz-Boehm-Haus einen Sprachkursus eingerichtet, der zwar an diese standardisierten Kurse angelehnt ist, den Müttern aber die doppelte Zeit lässt, um den Stoff zu bewältigen. "Wir wollten ihnen die 15 Unterrichtseinheiten pro Woche nicht zumuten", berichtet Ursula Niebuhr, Fachbereichsleiterin Sprachen. Die Frauen absolvieren an zwei Tagen pro Woche je vier Unterrichtseinheiten. "Bis sie die Stufe A 1 abgeschlossen haben, werden sie statt 200 also 400 Stunden benötigen", so Niebuhr.

Der seit April laufende Kursus ist mit 25 Teilnehmerinnen schon ausgebucht. Da sich die Frauen - die meisten stammen aus dem arabischen Sprachraum - auf sehr unterschiedlichem Level bewegen, unterrichten zwei Dozentinnen gemeinsam, während zwei weitere Frauen sich um die Betreuung der Kleinkinder kümmern. Das ist nämlich eine weitere Besonderheit. "Wenn die Frauen dann auf den Geschmack gekommen sind, können sie einen Antrag auf Zulassung zu einem Integrationskurus stellen", sagt Niebuhr. Dank der Einstufungstests können sie dann bei einem höheren Modul einsteigen.

Der Kursus ist einer der freiwilligen Sprachlehrgänge, die die Stadt eingerichtet hat. Er soll Asylsuchenden mit guter Bleibeperspektive eine Gelegenheit zum Spracherwerb geben, bevor sie - oft nach monatelanger Wartezeit - in die Integrationskurse einsteigen können, erklärt Gerhard Bukow. Der kommissarische Leiter der Volkshochschule bezeichnet die Nachfrage als groß. "Wir kriegen ständig neue Anfragen." Er denke bereits über eine Ausweitung der Kurse für Mütter nach. Schulleiter Achim Nöhles freut sich, dass seine Anregung aufgegriffen wurde. "Wir möchten, dass die Kinder auch zu Hause Deutsch sprechen". Die Gruppe der Migranten soll auch bei der aktuellen Umfrage zum Programm der VHS berücksichtigt werden. "Wir wollen damit ja auch die Nichtnutzer ansprechen, ihre Wünsche erfahren und die VHS für sie attraktiver machen", so Bukow. Zu den 400 stichpunktartig ausgesuchten Bürgern sollen auch 50 Einzelinterviews geführt werden. Unter anderem soll die eigens dafür engagierte studentische Hilfskraft auch die Moscheevereine und die Sprachbar des SKFM aufsuchen, sagt Bukow.

(RP)
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