Monheim Monheim schafft Platz für mehr Handel

Monheim · Bürgermeister Daniel Zimmermann will möglichst viel Kaufkraft in der Stadt halten.

Das Gutachterverfahren für das Gebiet rund um Rathausplatz und Gartzenweg ist abgeschlossen. Die Politiker im Planungsausschuss haben sich jetzt für einen Mix aus zwei Varianten (von drei) entschieden. Bei der städtebaulichen Gestaltung haben sie vor allem auf mehr Platz für Einzelhandel geachtet. Das Planungsbüro Ortner&Ortner hat in diesem Bereich das Rennen gemacht. Drei Wohnblöcke entlang der Straße Rathausplatz mit grünen Innenhöfen sollen nach den Entwürfen entstehen. Die Wohnungen am Gartzenweg sollen einbezogen werden. Mit der Mehrheit der Peto-Stimmen hat der Ausschuss durchgesetzt, dass in allen drei Blöcken im Erdgeschoss Händler einziehen können.

Abdelmalek Bouzahra hatte sich zuvor für die SPD gewünscht, dass der dritte Gebäudekomplex gegenüber dem Monheimer Tor freigehalten werden solle von Handel. Das fordert auch Markus Gronauer für die CDU. "Wir müssen den vorhandenen Handel stärken und nicht durch neuen verdrängen", sagt er. Deshalb setze seine Partei auf mehr Wohnfläche.

Daniel Zimmermann widersprach und warb für mehr Handel. "Wir wollen die Kaufkraftbindung stärken. Deshalb müssen wir mehr Geschäfte in Monheim ansiedeln", sagt er. Er erinnerte an den Tiefpunkt der Kaufkraftbindung im Jahr 2001. "Da lagen wir bei 59 Prozent. Die restlichen 41 Prozent des in Monheim vorhandenen Geldes sind in andere Städte geflossen. Das wollen wir so nicht." Inzwischen, nicht zuletzt wegen des Monheimer Tors, liege die Kennzahl bei knapp 90 Prozent. "Das macht immer noch eine Lücke von elf bis zwölf Prozent", so Zimmermann. "Deshalb brauchen wir mehr Flächen."

Angesichts der erwarteten 3000 zusätzlichen Arbeitsplätze sei dies durchaus gerechtfertigt. "Denn die Menschen geben ihr Geld entweder am Wohn- oder am Arbeitsort aus." Deshalb würden auch an der Heinestraße, am alten Krankenhaus und auf dem ehemaligen Postgelände große Ladenlokale entstehen.

SPD und CDU hat Zimmermann damit nicht überzeugt. Manfred Poell von Bündnis 90/Die Grünen hat hingegen kein Problem mit mehr Geschäften. Im Gegenteil. "Ich hoffe, dass der Handel belebt wird", so Poell. Er wünscht sich jedoch, dass die vorhandenen Bäume in den Innenhöfen der Wohnkomplexe behalten werden. Die Verwaltungsvorlage wurde mehrheitlich mit den Stimmen der Peto beschlossen - bei einer Gegenstimme der SPD. Die CDU hat sich enthalten. Jetzt wird die Verwaltung das Bauleitverfahren in Angriff nehmen.

Das Verkehrskonzept für die Region rund ums Rathaus, das vor dem Monheimer Tor durch Verschwenken der Opladener Straße zu Berliner Ring und Rathausplatz mehr Raum vor dem Einkaufszentrum für eine Grüngestaltung schafft, haben die Politiker im Ausschuss einstimmig beschlossen.

Die konkrete Planung der Verkehrsführung nach den Entwürfen des Büros OD205 soll ausgeschrieben werden.

(og)
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