Beschluss des Stadtrats Monheim kauft Sperren gegen Anschläge für 250.000 Euro

Monheim/Langenfeld · Die Stadt Monheim investiert in die Sicherheit. Für 250.000 Euro will sie Straßensperren anschaffen, die vor Anschlägen schützen sollen. Der Rat der Stadt Langenfeld bewilligte sogar die doppelte Summe.

 So ähnlich könnten die Absperrsysteme einer israelischen Firma aussehen, die Monheim für 250.000 Euro anschaffen will. Schon beim Karneval könnten sie zum Einsatz kommen.

So ähnlich könnten die Absperrsysteme einer israelischen Firma aussehen, die Monheim für 250.000 Euro anschaffen will. Schon beim Karneval könnten sie zum Einsatz kommen.

Foto: Hersteller

Bereits beim Monheimer Straßenkarneval sollen 32 mobile Absperr-Einheiten an neuralgischen Punkten zum Einsatz kommen, um Terroranschläge mit Lkw wie in Nizza, Berlin oder Barcelona zu verhindern. Der Stadtrat beschloss am Mittwoch, sie für 250.000 Euro anzuschaffen. Das Geld wird bei der Kreisumlage eingespart. Fachbereichsleiterin Christine Schärfke hatte den Politikern Systeme israelischer Hersteller vorgestellt, die an ein "Drängelgitter" aus dem Konzertbereich erinnerten. Deren Bauteile erschwerten, dass ein Fahrzeug als Waffe genutzt werden kann. Die Gitter, so Schärfke, bohrten sich beim Überfahren in die Fahrbahn und stoppten so einen möglichen Anschlag. "Das scheint ein System zu sein, das viele Vorteile miteinander verbindet."

"Wir haben uns umgeguckt, was die anderen Städte machen", sagte die Fachbereichsleiterin. Langenfeld beispielsweise sichert seine Fußgängerzone ab Frühjahr 2018 an fünf Zufahrten mit versenkbaren Pollern und bepflanzten Betonkästen. Der Rat hatte dafür im Juli eine halbe Million Euro bewilligt. Die Barrikaden werden dann an der Ganspohler Straße, an der Haupt-, an der Friedhof- und an der Solinger Straße installiert.

Senkpoller noch einmal teurer

"Wir haben uns aber gegen Poller und Betonblöcke entschieden, weil diese anfahrende Lastwagen häufig nicht aufhalten oder Menschen sogar durch Splitter verletzt werden können", führte Schärfke aus. Ein weiterer Knackpunkt sei, man könne sie nicht einfach versetzen. Ähnlich verhalte es sich mit Wasser- und Sandsperren. Außerdem seien sie nur sehr aufwändig und mit viel Personal zu handhaben, weil sie vor Ort befüllt werden müssten. Senkpoller scheiden aus Sicht der Verwaltung ebenfalls aus, weil sie im Verhältnis deutlich teurer seien und dabei nicht flexibel genutzt werden könnten.

Lucas Risse (Peto) hielt die vorgestellte Variante für "eine gute Sache". Er befand: "Damit sind wir auch für das Stadt- und das Septemberfest super ausgestattet." Auch Manfred Poell (Grüne) stimmte zu: "Nach den Vorkommnissen in Berlin und Nizza kommen wir nicht drumherum." "Dass Sperren aufgebaut werden müssen, sieht jedes Sicherheitskonzept vor", merkte Alexander Schumacher (SPD) an. Er bewertet den Vorschlag der Verwaltung als "positiv". Auch Markus Gronauer (CDU) befürwortete die Pläne: "Das ist einfacher, als Lastwagen an den Einfahrten zu platzieren." Schärfke räumte ein, eine "absolute Sicherheit gibt es nicht". Dennoch müsse man bei öffentlichen Veranstaltungen als Ordnungsbehörde mit einem Konzept reagieren. Sie rechnet mit einer Lieferzeit von zwei bis drei Monaten. Zwar stimme man sich noch ab, welches System sich am besten lagern lasse. Damit die Absperrungen bereits beim Rosenmontagszug zum Einsatz kommen können, wollte man nicht bis zur Rechtskraft der Haushaltssatzung abwarten.

(pc)
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