Monheim Monheim ist NRW-weit Spitzenreiter bei den Finanzen

Monheim · Im Mittelstädteranking der Industrie- und Handelskammer nimmt die Stadt am Rhein Platz drei ein - vor Langenfeld.

 Estelle Dageroth setzt auch auf weiche Standortfaktoren.

Estelle Dageroth setzt auch auf weiche Standortfaktoren.

Foto: rm-

Die Stadt am Rhein ist der Aufsteiger im landesweiten Mittelstädtevergleich der Industrie- und Handels-Kammer (IHK). Sie ist auf den dritten Rang des Rankings gerutscht. Der Grund dafür ist die Verbesserung der kommunalen Finanzen in den letzten Jahren, ausgelöst durch die drastische Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes und den daraus resultierenden Einnahmen. Da diese Kategorie aus Sicht der Wirtschaft für einen Standort sehr wichtig ist, werde ihr im Gesamtergebnis ein relativ hohes Gewicht von 30 Prozent beigemessen, heißt es im Bericht der IHK.

Darüber hinaus hat Monheim in drei weiteren Kategorien Boden gutgemacht.

Die Verkehrsanbindungen sind insgesamt gut (insgesamt Rang 32) mit einer besonderen Stärke bei der Entfernung zu den internationalen Flughäfen (Rang 9).

Im Einzelhandel sind einige Verbesserungen zu beobachten. Mit Rang 95 kann sich Monheim in dieser Rubrik aber nur knapp in der zweiten Hälfte des Mittelfeldes halten. "Da sind wir auf einem guten Weg", findet auch Estelle Dageroth, Leiterin der Wirtschaftsförderung im Monheimer Rathaus. Gemeinsam mit dem City-Marketing arbeitet sie daran, die Kaufkraft in Monheim zu binden, die Angebotslücken im Warensortiment zu füllen und auch die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu verbessern.

Die Bevölkerungsperspektiven sind etwas günstiger als zuvor (Rang 89). "Da wollen wir dranbleiben", sagt Dageroth. Am Stadteingang zu Monheim sowie in Baumberg würde derzeit hochwertiger Wohnraum geschaffen. "Wir wollen neuen Arbeitnehmern etwas bieten", sagt sie. Auch darüber, wie das Berliner Viertel aufgewertet werden könne, werde nachgedacht.

Bei den kommunalen Finanzen hat Monheim die Gunst der Stunde genutzt. Die Verschuldung wurde abgebaut, wobei die Schuldenfreiheit im Mittelstädteranking nicht berücksichtigt wurde. Die Hebesätze der Realsteuern wurden deutlich gesenkt. Im Fall der Gewerbesteuer steht Monheim damit auf dem ersten Platz aller Mittelstädte in Nordrhein-Westfalen. Als Folge führt Monheim auch die Liste bei der Steuereinnahmekraft an. Insgesamt hat sich Monheim von einem Standort mit schwacher Position bei den städtischen Finanzen zum Spitzenreiter in Nordrhein-Westfalen gewandelt.

Monheim konnte verschiedene Positionen aus dem ersten Ranking halten. Dies gilt besonders für den Anteil hoch qualifizierter Arbeitnehmer (erneut Rang 3). Doch die kommen häufig aus anderen Städten. Da die Arbeitslosigkeit nach dem Wohnortprinzip erfasst wird, liegt Monheim im Mittelstädtevergleich nach wie vor weiter hinten. Das sei optimierungswürdig, räumt Dageroth ein. "Wir müssen die Mischung der vorhandenen Arbeitsplätze verbessern", sagt sie. Dabei setzt sie auf bereits vorhandene Unternehmen, die erweitern wollen und einfache Arbeitsplätze vorhalten. Die Ansiedlungsstrategie der Stadt zielt dagegen vor allem auf hoch qualifizierte und spezialisierte Unternehmen. Zu kurz kämen im Gutachten die weichen Standortfaktoren wie kostenfreie Kitas oder die Tourismusprojekte.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort