Monheim Monheim baut Blitzer für Australien

Monheim · Jenoptik liefert weltweit und gilt als wichtigster nationaler Hersteller in der Verkehrsüberwachung.

 Zwei Blitzanlagen von Jenoptik, ehemals Robot, in einem Großstadt-Tunnel.

Zwei Blitzanlagen von Jenoptik, ehemals Robot, in einem Großstadt-Tunnel.

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert

Es ist ein riesiger Auftrag, den Jenoptik da gerade an Land gezogen hat. Es ist ein Geschäft mit der Polizei auf der anderen Seite der Erde. 81 Kamerasysteme zur Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachung sollen in den nächsten sieben Jahren für mehr Verkehrssicherheit im Bundesstaat Western Australia geliefert werden. Auftraggeber: die Western Australia Police. Auftragsvolumen: rund 28 Millionen Australische Dollar (knapp 20 Millionen Euro) für die ersten sieben Jahre. Insgesamt könnte sich das Volumen für Jenoptik auf bis zu etwa 60 Millionen Australische Dollar (rund 40 Mio. Euro) erhöhen, sagt Jenoptik. Denn möglicherweise wollten die Australier weitere Kameras ordern.

Gefertigt werden all diese Kameras in Monheim, dort ist der Hauptstandort der Jenoptik-Sparte Traffic Solutions. Angestellt sind dort derzeit etwa 250 Mitarbeiter. Früher, da hieß das Unternehmen an der Opladener Straße mal Robot.

Gegründet wurde Robot in den 1930er Jahren. Seinerzeit stellte es Kleinbildkameras her. Später spezialisierte sich das Unternehmen auf technisch-wissenschaftliche Fotografie, insbesondere auf Überwachungssysteme - ursprünglich für Banken und Polizeifahrzeuge und erst seit den 1970er Jahren für die Verkehrsüberwachung. Robot gehörte damals noch zur Robert Bosch GmbH. Seit 1999 ist es als Sparte Traffic Solutions eine 100-prozentige Tochter von Jenoptik mit Sitz in Jena.

Geschäfte und Gespräche mit dem Ausland - die sind hier nichts Besonderes. Kunden gibt es überall. Jenoptik gilt als wichtigster Hersteller von Anlagen zur Verkehrsüberwachung in Deutschland und ist eben auch weltweit bekannt. Und damit spielt auch Monheim als Hauptsitz der Sparte Traffic Solutions weltweit eine Rolle, wenn es um Verkehrüberwachung geht. "Im Laufe unserer jahrzehntelangen Geschäftstätigkeit haben wir weltweit rund 30.000 Systeme in über 80 Länder geliefert", sagt Jenoptik-Sprecherin Cornelia Ehrler. Welche Länder sind das? "Beispielsweise Australien, Kanada, Malaysia, Marokko, Polen sowie mehrere Länder im Nahen Osten wie Oman, Kuwait, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate."

Nach Australien gehen jetzt Kameras mit Radar- oder Lasertechnik. Um die Installation und Wartung soll sich eine Jenoptik-Niederlassung in Australien kümmern. "In Australien ist Jenoptik seit mehreren Jahren präsent und hat dort aktuell 66 Mitarbeiter", sagt Jenoptik. Mit dem neuen Auftrag will das Unternehmen jetzt das Team der Jenoptik Australia in der westaustralischen Stadt Perth verstärken.

Und welchen Umsatz erzielt Jenoptik von Monheim aus oder im Bereich Traffic Solutions? Diese Werte ermittelt der Mutterkonzern so nicht. Die Sparte Traffic Solutions zähle zum Bereich Mobility, und bei Mobility gehe es unter anderem noch um Messsysteme für die Automobilindustrie.

Im vorigen Jahr, so der Konzern, lag der Umsatz dieses Bereichs bei 244 Millionen Euro. Zur mobilen und stationären Verkehrsüberwachung bietet Jenoptik übrigens jede Menge - darunter Anlagen zur punktuellen Geschwindigkeits- und/oder Rotlichtüberwachung, zur Abschnittskontrolle sowie "Speed Displays", die die Geschwindigkeiten mit Smileys anzeigen.

(RP)
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