Busbahnhof in Monheim Anwohner sind wütend über Randalierer

Monheim · Am Monheimer Busbahnhof treffen sich abends Teenager, die Lärm machen, Passanten anpöbeln und sich prügeln. Anwohner fühlen sich gestört.

 Der Busbahnhof im Herzen Monheims. Manch einer fühlt sich hier nicht wohl. Andere sehen keine besonderen Auffälligkeiten.

Der Busbahnhof im Herzen Monheims. Manch einer fühlt sich hier nicht wohl. Andere sehen keine besonderen Auffälligkeiten.

Foto: RALPH MATZERATH

Betrunkene, die es sich auf den Bänken bequem machen, randalierende Jugendliche, die laut schreien, Passanten anpöbeln, Frauen belästigen und sich prügeln. Anwohner des Rathausplatzes beklagten sich jüngst im Internetforum "Monheimer Urgesteine" darüber, dass der vor wenigen Jahren aufwändig umgestaltete Busbahnhof auch viel "asoziales Gesindel" anzieht, wie es ein User nennt. Die einen führen den Wlan-Hotspot, andere die Neugestaltung des Busbahnhofs als Ursache dafür an, dass sich dort verstärkt Jugendliche treffen.

Tagsüber hielten sich dort viele Betrunkene auf, bestätigt Sarah Hasani, die Inhaberin des Bistros La Mairie. "Als Frau ist es gruselig geworden, da langzugehen", sagt sie. Nachmittags und abends würden diese dann von größeren Gruppen Jugendlicher meist mit Migrationshintergrund abgelöst. Manche pöbelten Frauen an und würfen mit Flaschen um sich. "Hier wäre mehr Aufsicht und Kontrolle gut", fordert sie.

Ordnungsdienst soll öfter kommen

Auch im Netz wird die Forderung nach zusätzlichen Streifen durch den Ordnungsdienst laut. "Was nutzt uns ein schöneres Monheim, wenn die Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist", fragt eine Userin. Andere nehmen die Jugendlichen in Schutz, es gebe in Monheim zu wenige Möglichkeiten sich zu treffen.

"Das sind Teenager im Alter von 13 bis 16 Jahren", hat ein Anwohner beobachtet, der nicht namentlich genannt werden möchte. "Sie schreien, schlagen sich und beschimpfen die Leute." Die Passanten reagierten eingeschüchtert. "Niemand traut sich, was zu sagen."

Erst vor kurzem habe es einen Polizeieinsatz gegeben. Das Verhalten der Teenager könne er nicht als alterstypisches "Abhängen" bezeichnen. "Es ist nicht normal, den einen Moment gemeinsam zu lachen und sich im nächsten zu prügeln." Sicher, die Situation sei zu Zeiten des alten Busbahnhofs schlimmer gewesen, aber in den letzten Wochen sei die Lage geradezu eskaliert.

Weder die Stadtverwaltung noch die Polizei wollen aber ein Problem wahrgenommen haben. "Wir sind dort keine vermehrten Einsätze gefahren", sagt Polizeisprecher Ulrich Löhe. "Die Innenstadt ist seit der Umgestaltung einfach belebter geworden", urteilt Andreas Apsel, Leiter des Bereichs Straßen, Kanäle. Als er vor zehn Jahren in Monheim angefangen habe, sei dies noch ganz anders gewesen.

Weder Sibille Hanenberg, der der Ordnungsdienst untersteht, noch Manfred Thüx, der die Kolonnen zur Leerung der Mülleimer unter sich hat, können bestätigen, dass es am Busbahnhof in letzter Zeit besonders laut und dreckig zugegangen ist. Auch bei den Bahnen der Stadt Monheim seien keine Beschwerden von Fahrgästen eingegangen, die sich von Jugendlichen belästigt oder bedroht fühlten, heißt es dort. Hanenberg: "Sobald es um Körperverletzung geht, ist ohnehin die Polizei gefragt."

(RP)
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