Langenfeld Moderne Alchimistenküche in der Wasserburg

Langenfeld · Der Düsseldorfer Künstler Uwe Esser zeigt eine außergewöhnliche Schau.

 "Und schon dunkelten die Fluten": Uwe Esser hat die Schau selbst kuratiert.

"Und schon dunkelten die Fluten": Uwe Esser hat die Schau selbst kuratiert.

Foto: rm-

Bunte Scherenschnitte in großen, runden Holzrahmen dekorieren die Wände des roten Salons der Wasserburg Haus Graven. Die Werke sind nur ein kleiner Ausschnitt des Schaffens von Uwe Esser. Im ersten Stock findet der Besucher weitere Exponate, die die große Bandbreite des Düsseldorfer Künstlers zeigen.

Opulent farbige Acrylbilder mit vermeintlich zufälligen Strukturen und Formen sowie lampenähnliche Licht-, Spiegel- und Flascheninstallationen wecken die Neugierde. Bilder und Installationen mit den Namen "Twilight hour", "Gonzen", "Socompa" oder "Torrenthorn" zeigen eine Kombination aus Bildsprache, Transparenz, Licht und Vielschichtigkeit. Doch bei genauem Hinsehen scheint nichts das zu sein, was es auf den ersten Blick vorgibt. Uwe Esser kuratierte seine Ausstellung "Und schon dunkelten die Fluten. Malerei und Installation" selbst. Die Vorsitzende des Vereins Wasserburg Haus Graven, Doris Wasserrab-Noelte, hatte sich persönlich für die Schau in der Wasserburg eingesetzt. "Mich hat die opulente Farbigkeit der Bilder so beeindruckt, dass ich Uwe Essers Werke unbedingt hier haben wollte."

Bürgermeister Frank Schneider eröffnete die erste Vernissage in diesem Jahr. Er lobte Vorstand und Team des gemeinnützigen Vereins, der sich seit fünf Jahren für hochwertige und außergewöhnliche Ausstellungen in der Wasserburg einsetzt. "In dieser Zeit sind meine Erwartungen übertroffen worden. Mit dieser Ausstellung gehen wir weitere Wege in der Wasserburg. Essers Kunst verzaubert", sagte Schneider.

Die Kunsthistorikerin Ulrike Lua erläuterte die Ausstellung. "Man kommt sich ein wenig vor wie in einer modernen Alchimistenküche. Aus Ingredienzen, die aus unserer Welt stammen, nach streng geheim gehaltenen Rezepten, entwickeln sich Bilder, die im Betrachter verschiedenen Prozesse auslösen. Ein Wiedererkennungseffekt, wenn etwas Neues oder Erhellendes entsteht. Es ist wie ein Zaubertrank, der einen Einblick in den spannenden und irritierenden Kosmos des Künstlers erlaubt." Dabei gelingt es nach Luas Worten nie, ein kohärentes Bild zu bekommen. Linda Vieth (14) und Hanna Bolz (14) verliehen der Eröffnung mit ihrer Gitarrenkunst eine musikalische Konstante. Das Duo von der Langenfelder Musikschule, das erst vor kurzem einen ersten Preis im Wettbewerb Jugend musiziert gewonnen hatte, bezauberte die Besucher.

Uwe Esser äußerte sich sehr zufrieden mit der Präsentation seiner Werke. "Die Wasserburg ist ein toller Rahmen dafür." Nach der Schau verabschiedete sich der Künstler sich bei den Langenfeldern, um wieder in hektischere Gefilde zu wechseln. Esser lebt und arbeitet zurzeit in Istanbul. Den Aufenthalt ermöglicht ihm ein Kunststipendium des Landes NRW. Esser: "Ich glaube, dass dieser Ort eine große Inspiration für mein weiteres künstlerisches Schaffen ist."

Noch bis 22. Mai in der Wasserburg, Haus Graven 1, Öffnungszeiten: sa, so und an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

(RP)
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