Langenfeld/Hilden Mit Einsatz zum Erfolg

Langenfeld/Hilden · Das Metallbau-Unternehmen Schumacher feiert 40-jähriges Bestehen. Dafür gibt es eine Urkunde der Handwerkskammer.

 Metallbau Reiner und Rolf Schumacher (v. li.) haben das Unternehmen Stück für Stück nach vorn gebracht.

Metallbau Reiner und Rolf Schumacher (v. li.) haben das Unternehmen Stück für Stück nach vorn gebracht.

Foto: RALPH MATZERATH

Vor 40 Jahren wagte der Schlossermeister Rolf Schumacher den Sprung in die Selbstständigkeit. Zwei aktuelle Gründe veranlassten den damals 40-jährigen Richrather; zum einen war er arbeitslos, zum anderen bot die Hildener Verwaltung in der alten Weberei Spindler passende Räume für kleine Handwerksbetriebe. Vermutlich ermutigte ihn auch die Entscheidung des Sohnes Reiner, in demselben Jahr eine (Bau)Schlosserlehre zu beginnen. Das heißt, es gab einen denkbaren Nachfolger. So gründete er im Juni 1975 in der Klotzstraße die eigene Firma, und erhielt vor wenigen Wochen vom stellvertretenden Obermeister Michael Jostmann aus Velbert die offizielle Urkunde für dieses besondere Jubiläum.

Bis Sohn Reiner tatsächlich 1998 den inzwischen in Langenfeld ansässigen Metallbaubetrieb übernahm, lagen kritische Anfänge und viel Aufbauarbeit vor dem Jungunternehmer. Zunächst standen Mini-Aufträge wie Treppengeländer in privaten Haushalten an, auch weil die notwendigen Anfangs-Investitionen schwerfielen. Ein Bankkredit von 3000 Mark kam erst zustande, als er im Vereinsleben bei den Hildener Musketieren den richtigen rheinischen Ansprechpartner fand, Motto: "Man kennt sich, man hilft sich". Der Umbau einer größeren Halle in Wülfrath und ein kompletter Hausbau in Düsseldorf-Eller waren erste "Großaufträge".

Mit Qualität, Zuverlässigkeit und überdurchschnittlichem Einsatz ("Feierabend war oft nicht vor 22 Uhr"), setzte er sich durch. Aufträge für die Deutsch-Japanische Gesellschaft, am Wehrhan-Center, beim Düsseldorfer Fernmeldeturm oder für das Krankenhaus in Rheydt, oft für Generalunternehmer wie Dyckerhoff & Widmann, folgten. Das wachsende Geschäft benötigte neue Räume, nach maximaler Ausweitung im Hildener Spindler-Bau wechselte die Firma 1982 ins neue Langenfelder Gewerbegebiet Fuhrkamp in eine selbst gebaute Halle.

In den späten 1980er-Jahren zeigten sich erste Konjunkturdellen und veränderte Rahmenbedingungen; Aufträge wurden gesplittet, der Konkurrenzdruck nahm zu. "In Neubauten wurden fertig montierte Türzargen zu Preisen angeboten, für die wir die Zargen nicht herstellen konnten", so der Senior. Die Schumachers änderten ihr Angebotsprofil. Statt der Arbeit auf Baustellen und Reparaturen vor Ort verstärkten sie die Metallverarbeitung und etablierten sich - bis heute - erfolgreich als Zulieferer für die heimische Industrie, zum Beispiel Maschinenbauteile unter anderem für die Elektroindustrie.

Reiner Schumacher (57) erlebt den Wandel des Berufsbildes Schlosser aus besonderer Sicht. Er ist im Kreis Obermeister für die etwa 80 Metallbauer-Betriebe. Die größten Unterschiede in vier Jahrzehnten sind die starke Technisierung (CNC), die strengen Dokumentationspflichten und vor allem die Hürden bei öffentlichen Aufträgen. "Wir müssen nachweisen, dass wir keine Dumpinglöhne zahlen, dass wir Ressourcen schonen." Auch die Kunden seien anspruchsvoller.

(mmo)
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