Langenfeld Mangas erobern Langenfeld

Langenfeld · Beim Songcontest-Vorentscheid mit der niedlichen Siegerin Jamie-Lee dürften es die Letzten gemerkt haben: Der japanische Comic-Stil liegt im Trend. In der Jugendkunstschule kann man Mangas zeichnen lernen.

Langenfeld: Mangas erobern Langenfeld
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Wenn am 14. Mai die Sängerin Jamie-Lee Kriewitz mit ihrem bunten Manga-Pop für Deutschland beim Eurovision Song Contest in Stockholm antreten wird, verkörpert die 17-jährige eine Kultur- und Stilrichtung, die bereits seit Jahren immer mehr Anhänger in Deutschland findet. Seit vor ziemlich genau zwanzig Jahren das erste Mal die 151 quietschbunten Pokémon des japanischen Spieleentwicklers Satoshi Tajiri der Firma Nintendo durch die Kinderzimmer tobten, sind die fernöstlichen Comicfiguren von vielen Bildschirmen und aus Bücherregalen nicht mehr wegzudenken. Doch nicht jeder Manga-Fan möchte es beim einfachen Konsumieren belassen. Etliche junge Leute juckt es in den Fingern, selber kreativ zu werden und eigene Vorstellungen und Figuren auf Papier zu bringen. Die Gelegenheit dazu bot sich jetzt bei einem Manga-Zeichen-Workshop der Jugendkunstschule Langenfeld.

Zehn Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren bekamen die Chance, bei Kursleiter Oliver Jacobi (42) erste Einblicke in die Kunst des Manga-Zeichnens zu gewinnen oder bestehende Kenntnisse auszubauen. "Die Kinder und Jugendlichen durften ihre Lieblingsmangas und selbstgezeichnete Bilder mitbringen, die wir uns gemeinsam angeschaut haben", erzählt Jacobi, der in Köln Kunst studiert hat. Besonders wichtig ist für ihn, den Teilnehmern ein Gespür für Präzession und Perfektion zu vermitteln. Dabei geht es nicht nur um die coolste Figur, die am Ende des Zeichenprozesses entstanden ist, sondern auch darum, mit Hilfslinien und anderen Hilfestellungen arbeiten zu können. Einige der jungen Künstler haben durch das Internet zum Manga-Zeichnen gefunden. Über Internetplattformen wie Youtube finde man "Animes" zum Anschauen, erklärt eine Workshop-Teilnehmerin.

Was geschaut wird, bleibt dem eigenen Geschmack überlassen. Denn Mangas sind vor allem eines: vielfältig. "In Japan gibt es unglaublich viele verschiedene Genres, unterteilt nach Geschlecht, Alter und sonstigen Vorlieben", erklärt Oliver Jacobi. Das beginnt oft schon beim Zeichenstil. Während Kinder und Jugendliche häufig die sehr niedlichen "Chibi"-Figuren, die dem Kindchenschema entsprechen, bevorzugen, findet man auch naturalistische Zeichnungen für Erwachsene in den Mangabuchhandlungen.

Besonderes Merkmal der Mangafiguren: Ihre Haarfarben drücken oft den Charakter der Figur aus. So sind Figuren mit rosafarbenen Haaren oft energiegeladen und fröhlich, während Männeken mit grünem Haarschopf eher als ruhig, weise und treu gelten. Während weiße Haare gerne vom Bösewicht der Geschichte getragen werden, verkörpern schwarzhaarige eher die normale breite Masse. Teilnehmerin Rebecca vermutet: "Das liegt bestimmt daran, dass in Japan die meisten Menschen schwarze Haare haben." Aber egal ob gut oder böse, weise oder begriffsstutzig, eines verbindet die Figuren der japanischen Comics: Sie bieten einen energiegeladenen und humorvollen Zeichen- und Lesespaß für Menschen jedes Alters.

(kles)
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