Monheim Maiwald-Schule startet Ganztagsunterricht

Monheim · Die räumlichen Kapazitäten für eine Ausweitung der Ogata sind erschöpft. Zum nächsten Schuljahr wird zwar eine neue Gruppe eingerichtet, aber die Schule musste etwa 30 Kinder abweisen.

 Jaqueline schmeckt's schon jetzt. Zwischen Vormittags- und Nachmittagsunterricht werden sich die Ganztagsschüler stärken können.

Jaqueline schmeckt's schon jetzt. Zwischen Vormittags- und Nachmittagsunterricht werden sich die Ganztagsschüler stärken können.

Foto: Ralph Matzerath

Zum ersten Mal seit Einführung des Offenen Ganztags kann die Armin-Maiwald-Schule nicht alle Wünsche nach einem Betreuungsplatz befriedigen. "Die Anmeldezahlen sind so stark gewachsen, dass wir die Kinder der Eltern bevorzugen mussten, die beide berufstätig sind und entsprechende Arbeitsnachweise vorlegen können", erklärt Raphaela Langnickel. Allein die Warteliste habe Klassenstärke -obwohl die Schule zum neuen Schuljahr eine neue Ganztagsgruppe einrichtet. "Vor allem räumlich sind wir am Limit, schon lange können wir nicht mehr zwischen Klassen- und Gruppenräumen trennen", ergänzt Olaf Schemionneck, der stellvertretende Schulleiter.

Seit dem Frühjahr 2014 bastelt die Schulleitung an einer Lösung, wie sie die steigenden Ogata-Zahlen bändigen kann: Nach einer einjährigen Pilotphase will sie nun zum Schuljahr 2015/6 zwei Ganztagsklassen einrichten. Die von der evangelischen Kirche als Trägerin beschäftigten Erzieherinnen streuen dann ihre AGs (Theater, Sport, Basteln, tiergestützte Pädagogik) auch vormittags in den rhythmisierten Ganztag ein, so dass sich Phasen der An- und Entspannung abwechseln, erklärt Schemionneck. "Ein Teil der Klasse besucht die AGs, den anderen nehmen wir Lehrer in den Förderunterricht, etwa zur Leseförderung." Im Grunde genommen gebe es in der Ogata für die Dritt- und Viertklässler auch nicht genügend Zeitfenster, um AGs anzubieten, ergänzt Langnickel. Durch den rhythmisierten Ganztag habe die Schule mehr Möglichkeiten, diese in den Tagesablauf einzuflechten.

Zum Schuljahr 2014/5 hatte die Schule eine Pilotklasse eingerichtet, um verschiedene Aspekte zu erproben: Wenn nach dem Mittagessen die Leistungskurve nach unten geht, bietet sich dann eher Sport oder Kunst an? Welche AGs gewährleisten genügend Entspannung zwischen den konzentrierten Lernphasen am Vormittag? Wie lässt sich der administrative Aufwand in der Übergangsphase (zwischen Unterrichtsende und Ogata) reduzieren? "Wenn die Erzieher fortan schon vormittags für eine AG eine komplette Klasse übernehmen, vereinfacht das den kollegialen Austausch über die Schüler erheblich", erklärt Schemionnek. "Sonst hat man nicht so einen engen Kontakt." Ein weiterer Vorteil sei, dass die Ganztagsklassen geschlossen zum Mittagessen gehen werden. Im Moment müssen die gut 275 Schüler in drei Schichten essen. Das verlange den Leiterinnen der Ogata-Gruppen, die Kinder mit ganz unterschiedlichen Stundenplänen betreuen, viel Organisationsgeschick ab.

Während sich die Eltern der 2014er-Erstklässler noch für die Pilotklasse bewerben konnten, richtet die Schule jetzt einfach zwei der Eingangsklassen mit verbindlichem Unterricht bis mindestens 15 Uhr ein. Ab August 2015 gibt es dann insgesamt 190 Ganztagsplätze. "Leider haben wir nicht alle diejenigen Kinder im Ganztag, die wir dort aus sozialpädagogische Gründen gerne hätten", sagt Schemionnek. Trotz der Gebührenfreiheit.

Für das nächste Schuljahr wird für die beiden neuen Ganztagsklassen ein Klassenraum im ersten Obergeschoss des Altbaus aufgeteilt und in zwei Gruppenräume umgewandelt, die dann den beiden benachbarten Klassenräumen zugeschlagen werden.

(RP)
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