Kreis Mettmann Mädchen leiden an Essstörung

Kreis Mettmann · 53 junge Menschen aus dem Kreis Mettmann wurden im Jahr 2014 behandelt.

Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamts NRW wurden 2014 im Kreis Mettmann 53 Menschen wegen psychisch bedingter Essstörungen vollstationär im Krankenhaus behandelt. 96,2 Prozent der Patienten waren weiblich und nur 3,8 Prozent männlich. "Erschreckend ist vor allem, dass 32,1 Prozent aller Patienten Mädchen zwischen 10 und 15 Jahren waren" so Michael Lobscheid von der Krankenkasse IKK classic. Weitere 32,1 Prozent waren nicht älter als 20 Jahre. "Die Zahl der Erkrankungen dürfte in Wirklichkeit höher liegen, da einige Fälle ambulant oder gar nicht behandelt wurden. Viele junge Menschen erkennen von sich aus nicht, dass sie krank sind. Darum sollten Eltern auf Warnsignale ihrer Kinder früh reagieren und sich rasch ärztlichen Rat holen", so Michael Lobscheid.

Essstörungen sind psychische Erkrankungen, zu denen Magersucht und Ess-Brechsucht zählen. Charakteristisch ist ein gestörtes Verhältnis zum Essen sowie zum eigenen Körper, das sich meist im Jugend- oder frühen Erwachsenenalter entwickelt. Mädchen sind dabei doppelt so häufig betroffen wie Jungen. Auslöser können familiäre, soziale oder gesellschaftliche Faktoren sein. Dazu zählen zum Beispiel extreme Schönheitsideale und Schlankheitswahn bei Gleichaltrigen. Eine schlanke Figur werde häufig mit Glück und Erfolg gleichgesetzt. Um frühzeitig zu handeln, habe die IKK classic das Projekt "Die Kleinen stark machen" für Kitas gestartet.

Info: Tel. 02204 912-462

(RP)
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