Langenfeld LVR-Psychiatrie hat jetzt eine Doppelspitze

Langenfeld · In der Abteilung Allgemeine Psychiatrie der LVR-Klinik Langenfeld ist Birgit Janssen jetzt Chefärztin, Christine Krings leitet den Pflegedienst.

 Chefärztin Birgit Janssen (l.) im Gespräch mit Pflegedienstleiterin Christine Krings.

Chefärztin Birgit Janssen (l.) im Gespräch mit Pflegedienstleiterin Christine Krings.

Foto: LVR-Kinik

Die LVR-Klinik hat jetzt zwei neue Abteilungsleiterinnen vorgestellt. In der Allgemeinen Psychiatrie haben Chefärztin Prof. Dr. Birgit Janssen und Pflegedienstleiterin Christine Krings die Nachfolge von Dr. Wolfgang Schwachula und Isolde Schmid-Rüther angetreten. In der Allgemeinen Psychiatrie werden Menschen behandelt, die etwa manisch-depressiv sind, an Angstzuständen leiden oder in einer behandlungsbedürftigen Lebenskrise stecken. "Diese Abteilung ist für Langenfeld, Monheim, Hilden, Haan, Mettmann und Erkrath zuständig", sagt Kliniksprecherin Martina Schramm.

Janssen und Krings haben Grund zur Freude: Im Sinne einer besseren Patientenversorgung hat der Landschaftsverband Rheinland (LVR) zuletzt viel Geld in die Allgemeine Psychiatrie gesteckt. Ein für fast zwei Millionen Euro saniertes Stationshaus ist Ende 2017 eröffnet worden. Laut Schwachula, der bis zu seinem Ruhestand seit 1999 Chefarzt war, ging es bei dieser Investition "um die Haltung gegenüber den Patienten, die mit unterschiedlich ausgeprägten Störungen hier Ruhe und eine freundliche Atmosphäre vorfinden sollen". Das Geld floss also in Ein- und Zweibettzimmer mit Bad für bis zu 23 Patienten , dazu mehrere Räume für Gespräche und Therapien.

Nach den Worten von Klinikchef Holger Höhmann ist die Sanierung dieses Stationshauses 6 ein erster Schritt in einem großen Ausbauprogramm des Landschaftsverbands, der in den kommenden Jahren insgesamt rund 500 Millionen Euro in seine Krankenhäuser investieren werde. "Der zweite Schritt auf dem Gelände der Langenfelder LVR-Klinik wird die Eröffnung des neu errichteten Bettenhauses im Juni/Juli sein." 30,5 Millionen Euro sind für dieses weit vorangeschrittene Haus 60 veranschlagt. Als Stationsgebäude der Abteilungen Allgemeine Psychiatrie und Suchtkrankheiten wird es laut Höhmann 144 Betten haben. Dann werde direkt daneben das aus den 1960er-Jahren stammende Bettenhaus (Haus 59) abgerissen und das frei werdende Gelände dem öffentlich zugänglichen Klinikpark zugeschlagen.

Unter diesen Vorzeichen hat Janssen ihr Amt in Langenfeld angetreten. Zuvor war sie Leitende Oberärztin am LVR-Klinikum Düsseldorf, Kliniken der Heinrich-Heine-Universität. Dort hatte sie nach dem Studium der Psychologie in Bochum und der Humanmedizin in Berlin sowie einer dreijährigen Station am Wenckebach-Krankenhaus Berlin als Assistenzärztin begonnen. Ihre Habilitation beschäftigte sich mit Qualitätsmanagement in der Psychiatrie am Beispiel schizophrener Patienten. Laut Schramm erhielt Janssen in der Focus-Liste das Prädikat "Top-Medizinerin für den Schwerpunkt Schizophrenie". Die neue Pflegedienstleiterin Christine Krings arbeitet seit 2002 in der LVR-Klinik und schloss ein berufsbegleitendes Studium Pflegewissenschaften mit dem Master ab.

Das stationäre akutpsychiatrische Angebot in der LVR-Klinik Langenfeld wird Schramm zufolge vielfältig ergänzt. Hierzu zählten etwa die Hildener Tagesklinik mit Ambulanz am St.Josefs-Krankenhaus, die Ambulanz für Migranten in Langenfeld, ein betreutes Wohnen für psychisch erkrankte Menschen oder eine weitere geplante Tagesklinik mit Ambulanz auf dem Gelände des Evangelischen Krankenhauses Mettmann. "Die Entwicklung geht seit Jahren dahin, stationäre Aufenthalte zu reduzieren", betont Janssen. "Und statt dessen erkrankte Menschen tagesklinisch und ambulant zu behandeln - und damit auch wohnortnah. Dies sei der Grund für das große Dezentralisierungsprojekt der LVR-Klinik Langenfeld. "Zudem ergeben sich aus neuen, gemeindenahen Standorten weitere Möglichkeiten für neue Behandlungsmodelle, etwa die aufsuchende Behandlung zu Hause."

(mei)
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