Monheim Linden statt Akazien: Bäume bekommen Platz

Monheim · Ein Jahr lang ist über die Bäume am Alten Markt diskutiert worden. Jetzt fanden die Politiker im Hauptausschuss einen Kompromiss.

 Am Alten Markt und entlang der Turmstraße sollen Lindenbäume nach der Umgestaltung ein einheitliches Bild bieten.

Am Alten Markt und entlang der Turmstraße sollen Lindenbäume nach der Umgestaltung ein einheitliches Bild bieten.

Foto: Matzerath

Die Bäume in ihrer Stadt liegen den Monheimern sehr am Herzen. Das hat sich gerade auch an der ein Jahr lang kontrovers geführten Diskussion um die Neugestaltung des Altstadtplatzes Alter Markt und Turmstraße gezeigt. Gegen die geplante Fällung der Kugelakazien hatten engagierte Bürger zwischenzeitlich 3500 Unterschriften gesammelt.

Jetzt fanden die Politiker im Haupt- und Finanzausschuss einen Kompromiss, den alle einstimmig mittragen konnten. Demnach werden die Kugelakazien durch sieben große Linden ersetzt. Nach den Entwürfen der Planergruppe Oberhausen sollten die drei Bäume vor dem "Biergarten zur Altstadt" in Spalierform beschnitten und im Abstand von 6,50 Metern eingepflanzt werden. Nach ausführlicher Diskussion einigte man sich aber darauf, den Abstand zwischen den Stämmen auf 8,50 Meter zu vergrößern und ihre Kronen nicht als Hecke zu beschneiden.

Diese Befürchtung hegte Manfred Poell (Grüne), der sich in einem Antrag noch einmal für "naturbelassene Bäume statt solcher in Spalierform" aussprach. "Und warum müssen es unbedingt Linden sein?" Lisa Pientak (Peto) stimmte ihm in Teilen zu. "Auch wir möchten dort keine Hochstammhecke." Die einheitliche Bepflanzung mit Lindenbäumen solle jedoch als verbindendes Element genutzt werden. "So wie wir es auch beim Straßenpflaster vorhaben." Auf dem komplett neu gestalteten Platz solle anthrazitfarbener Basalt in einem länglichen Format verlegt werden. Markus Gronauer (CDU) zeigte sich versöhnlich: "Ich kann verstehen, dass sie in der Altstadt ein einheitliches Bild haben möchten." Die SPD trägt die drei Linden ebenfalls mit. "Auch wenn wir die Fällung der Akazien grundsätzlich bedauern", sagte Alexander Schumacher.

Pientak regte an, die Bäume so weit auseinander zu platzieren, dass diese ihren Solitär-Charakter behielten. Stadtplaner Robert Ullrich hatte die Abstände bereits nachgemessen und schlug eine Distanz von 8,50 Metern vor, damit die Linden auch wirklich nicht ineinander wachsen. "Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen", warf Bürgermeister Daniel Zimmermann ein.

Keinen Erfolg hatte der Grünen-Politiker Poell mit seiner Forderung, die Bäume zunächst nicht zu beschneiden. "Ich verstehe Ihr Problem nicht", konterte Lisa Pientak. "Bisher haben dort doch auch Bäume gestanden, die beschnitten worden sind." Sie versprach: "Es wird sicherlich keine Hecke entstehen."

Der Umbau des Platzes soll bereits im September mit den Arbeiten an der Turmstraße beginnen. Im Mai 2017 - zum Auftakt der Freiluftsaison - soll alles fertig sein. Dann wird es auch größere Aufenthaltsbereiche vor den Lokalen geben als bisher. In Höhe des Brunnenplatzes wird das Gelände ein wenig angehoben. Die Mauer vor dem Lokal Spielmann fällt weg. Stufen zum Rhein hin gleichen diesen Höhenunterschied aus. Die Planer des Oberhausener Büros möchten dort ein "Stadtsofa" mit Blick sowohl auf den Brunnen als auch auf den Fluss installieren. Die Flächen für den Verkehr werden deutlich reduziert und Autos fahren nur noch auf der nördlichen Seite.

Parallel zum Umbau werden die Kanal- und Straßenbauarbeiten erledigt.

(pc)
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