Monheim Letzter Vorhang im Spiegelzelt

Düsseldorf · Seit 2003 gehörte es zum Monheimer Kulturleben: das rund einwöchige Festival im historischen Spiegelzelt. Im Mai wird es voraussichtlich zum letzten Mal veranstaltet. Der Bogen reicht dann von Musik und Tanz bis hin zu Kabarett.

Es soll der krönende Schlusspunkt einer seit 2003 etablierten Reihe werden: das Kultur-Festival im historischen Spiegelzelt im kommenden Mai. Bürgermeister Daniel Zimmermann und Marke Monheim-Geschäftsführer Sebastian Bünten begründeten gestern das noch vom Vorstand der Marke Monheim Ende März abzusegnende "Aus" (RP vom Samstag). Demnach kann und will sich die "Marke" als Kulturveranstalter die Zuschusskosten von 40 000 Euro für Technik, Künstlergagen, Zeltmiete (15 000 Euro) und Werbung ab dem kommenden Jahr nicht mehr leisten. Bis auf weiteres soll es keinen vergleichbaren Ersatz geben. "Wir werden unseren Zuschussantrag an die Sparkassen-Stiftung von derzeit 223 000 Euro auf 183 000 Euro senken", sagt Bünten. Aus Sicht des Kulturmanagers und des Bürgermeisters ein unvermeidlicher Schritt. Hintergrund ist die 2012 wegfallende, bislang garantierte Sonderverzinsung auf die beim Übergang der Sparkasse Monheim an Düsseldorf gewährte immerwährende Einlage ("Kaufpreis"). "Wir rechnen damit, dass statt bislang 645 000 künftig nur nur 475 000 Euro Zinsen pro Jahr ausgeschüttet werden. Sollen die Vereine dieser Stadt überhaupt noch Unterstützung aus der Stiftung erhalten, müssen wir den Rotstift woanders ansetzen", erklärt Zimmermann. Den Verlust des auch für Auswärtige interessanten kulturellen Aushängeschilds hält er für "vertret- und darstellbar". Der überproportionale Aufwand für ein solches Einzelereignis sei nur zu rechtfertigen, wenn das reguläre, ganzjährige Kulturangebot unberührt bliebe. "Doch das ist nicht der Fall. Wir müssten bei Erhalt des Festivals Einschnitte machen, wo wir sie sicher nicht haben wollen."

Damit die Monheimer das Kulturspektakel in guter Erinnerung behalten, lautet das Motto für die am Himmelfahrtstag beginnende Eventwoche "klotzen statt kleckern". Los geht's einer "Reise um die Welt" (Matinee mit Gesang, Schauspiel, Tanz, 13. Mai, 11 Uhr). Am Donnerstag (13.) und Freitag (14. Mai, jeweils 20 Uhr) verlagert sich die kultige Comedy- und Kabarett-Reihe von ihrem Stammplatz in Baumbergs "Futterkrippe" in das im Marienburgpark aufgebaute Spiegelzelt. Ein Salsa-Abend verschönert den Samstagabend (Live-Music mit "Sonoc de las tunas", 15. Mai, 20 Uhr). Vor allem die Jüngsten kommen beim "Geheimnis der Puppen" (Sonntag, 16. Mai, 11 Uhr) auf ihre Kosten. Einen besonderen heimatnahen Leckerbissen bietet die konzertante (Teil-)Aufführung der genialen Drösser-Operette "Napoleon en Monnem?" (Sonntag, 16. Mai, 18 Uhr). Ferner im Programm: Diakon Willibert Pauels, besser bekannt als "Ne bergische Jung" (Montag, 17. Mai, 20 Uhr) und Thomas Freitag mit "Nur das Beste" (Dienstag, 18. Mai, 20 Uhr). Den Abschluss zelebrieren "Die Blechharmoniker" mit "Una notte italiana" (Mittwoch, 19. Mai, 20 Uhr). KOMMENTAR

(RP)
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