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Langenfeld/Monheim/Hellerhof Langenfelds nördlicher Nachbar wird 40

Langenfeld/Monheim/Hellerhof · Auf zwei Quadratkilometer Ackerland entstand ein Stadtteil, der heute fast 6000 Einwohner hat.

 Die Bauabschnitte sind, aus der Vogelperspektive betrachtet, wie die Flügel eines Schmetterlings angeordnet. Folglich ist er das "Wappentier" von Hellerhof.

Die Bauabschnitte sind, aus der Vogelperspektive betrachtet, wie die Flügel eines Schmetterlings angeordnet. Folglich ist er das "Wappentier" von Hellerhof.

Foto: Stadt Düsseldorf

Sprießende Ähren, Kornfelder, Heuballen, Stoppelfelder. So sah Helmut Heymanns Schulweg im Jahreskreislauf aus, damals, in den 1960er Jahren. "Zwischen Baumberg und dem Benrather Schlossgymnasium gab es einen Bauernhof und Schloss Garath. Das war's eigentlich auch schon. Das neue Garath entstand erst", erzählt der Vorsitzende des Baumberger Allgemeinen Bürgervereins (BAB). Erst ab 1976 - sechs Jahre nachdem Heymann Abitur gemacht hatte - drängte sich ein weiterer Nachbarort zwischen Garath, Baumberg und Langenfeld: Hellerhof - benannt nach dem Bauernhof, an dem der Pennäler Heymann (heute 63) immer vorbeigeradelt war.

40 Jahre später leben auf den knapp zwei Quadratkilometern zwischen Altrhein-Zufluss, Baumberg und dem Grüngürtel in Richtung Langenfeld und Hilden fast 6000 Menschen. Formell ist Hellerhof zwar nicht mehr der jüngste Stadtteil von Düsseldorf (das ist das 2014 von Hubbelrath abgespaltene Knittkuhl), siedlungsgeschichtlich aber sehr wohl. Die einzelnen Bauabschnitte, die bis in die 90er Jahre fertiggestellt wurden, bestehen überwiegend aus Reihen- und freistehenden Einfamilienhäusern. Mehrfamilienhäuser sind eher die Ausnahme. In Richtung Langenfeld, beiderseits der B 8, haben sich im Gewerbegebiet Hellerhof-Ost überdies mittelständische Produktionsbetriebe und Dienstleister angesiedelt.

Dass Düsseldorf damit dem südlichen Nachbarn auf die Pelle rückte, sorgte jahrelang für Unmut im Langenfelder Rathaus. "Unser Grundsatz war es immer, die Siedlungsgrenzen zu den Nachbarstädten von Bebauung freizuhalten", sagt Stephan Anhalt, Planungsamtschef in Langenfeld. "Andere Kommunen sehen das anders. Trotzdem bleiben wir bei unserer Linie." Denn der Grüngürtel unterstreiche nicht nur die Eigenständigkeit Langenfelds, sondern sei auch als Biotopverbund, Frischluftbringer und Naherholungsraum bedeutsam.

Insgesamt überwiegen aber die Vorteile der nunmehr 40-jährigen Nachbarschaft: Knapp 6000 Hellerhofer bedeuten zusätzliche Kundschaft im Langenfelder Einzelhandel, mehr Besucher für Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Fachkräfte für die heimische Wirtschaft. Auch umgekehrt hat sich das Angebot für die Langenfelder erweitert. So bietet der Hellerhofer Sportverein, dessen Flutlicht man im Winter von Wolfhagen aus sehen kann, aparte Disziplinen wie Feldhockey, Bogenschießen oder Hundesport.

Die Einrichtung, in der der Bürgerverein Hellerhof zur 40-Jahr-Feier eingeladen hat (siehe Info), wird von einem Langenfelder geleitet. Christoph Meiser radelt täglich von Immigrath zu seinem Arbeitsplatz in der Jugendfreizeiteinrichtung (JFE) St. Matthäus und zurück. "Wir bieten Kicker, Billard, Tischtennis und dergleichen; zudem gibt es beispielsweise eine Mädchentanzgruppe, eine Judo-AG, den Kochtag am Mittwoch und ein Streetart-Projekt", sagt der Sozialpädagoge.

Langenfelder finden sich derzeit nicht unter den gut 45 Stammbesuchern der JFE - dafür ein paar Baumberger. So wie Nils Richter, den Klassenkameraden auf den Jugendclub aufmerksam machten. Hellerhofer, die auf die Monheimer Peter-Ustinov-Gesamtschule gingen. "Das war vor vier Jahren. Seitdem bin ich fast jeden Tag hier", erzählt Nils begeistert. "Die Aktivitäten sind einfach super, die Betreuer zu jedem Spaß bereit."

Nils wird heute 18. Etwa so alt wie Helmut Heymann, als er täglich mit dem Fahrrad von Baumberg nach Benrath radelte, damals vorbei an Feldern und Wiesen . . .

(gut)
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