Langenfeld Langenfelder tanzen im Quadrat

Langenfeld · Heute starten die "Swinging Grasshoppers Langenfeld" neue Einsteigerkurse. Square Dance, der Figurentanz aus den USA, wird auch in Deutschland immer beliebter.

 Square-Dance-Schnuppern im Gemeindezentrum Reusrath: Getanzt wird ein "right hand star".

Square-Dance-Schnuppern im Gemeindezentrum Reusrath: Getanzt wird ein "right hand star".

Foto: Matzerath

Noch ist Square Dance für viele ein ungewohnter Anblick. Bei dem aus Nordamerika stammenden Tanz stellen sich immer vier Paare im Quadrat auf und führen auf Zuruf verschiedene Tanzfiguren aus, mal als Paar und mal alle gemeinsam, bald in der Mitte und bald in einem äußeren Kreis tanzend. Für die Swinging Grasshoppers Langenfeld ist dies Alltag, und auch für eine wachsende Zahl von Langenfeldern nichts Seltenes mehr: "Da zwei weitere Clubs mit noch höherem Tanzniveau in Langenfeld aktiv sind, kann man Langenfeld gut und gerne als eine der Square-Dance-Hochburgen in Deutschland bezeichnen", sagt Vereinspräsident Hans Hachgenei.

Beim Schnupperabend in Reusrath geht es sehr offen und fröhlich zu. Ingeborg Körber-Lücker leitet als "Callerin" die erfahrenen Mitglieder und führt die Neuen ein. Die englischen Commandos wiederholt und erklärt sie auf deutsch, damit jeder weiß, was er zu tun hat. Jedes Paar besteht aus einem "Boy" (dem Tänzer) und einem "Girl" (der Tänzerin). Während die Boys ihre feste Position haben, wechseln die Girls auf Kommando den Tanzpartner. Da es meist einen Überschuss an Damen gibt, tanzen auch einige Damen auf der Position eines Boys.

"And now: All the Boys join in the middle and make a right hand star - alle Boys in der Mitte mit der rechten Hand einen Stern bilden und einmal rechtsherum in Kreis tanzen!" Dabei heben die vier Tänzer die rechte Hand, die sich in der Mitte mit den anderen dreien trifft, und tanzen einmal sternförmig im Kreis - daher der Ausdruck "right hand star" (rechtshändiger Stern). "And now: Parade your girl!" Dazu nehmen sie ihre Dame mit, die außen im Kreis einmal mitläuft. "And now: Circle right all-together - alle einmal rechtsrum im Kreis und zurück auf Position!"

So weit, so gut. Das ist natürlich noch gar nichts. Es gibt verschiedene Tanzlevel. Bei den Grasshoppers können Einsteiger die beiden unteren Stufen erlernen: "Basic" und "Mainstream" bilden das "Standard"-Level, das 69 Figuren umfasst. Nicht alle Kommandos sind selbsterklärend: Wenn die Callerin etwa "pass the ocean" ("überquere den Ozean") sagt, müssen die Tänzer eine bestimmte Figur ausführen. "Man darf nie denken, man könnte das so nebenbei machen, sonst geht es schief", sagt Vereinsschatzmeister Martin Temme. Auch darf man rechts und links nicht verwechseln. Dass die Grasshoppers dabei sichtlich viel Spaß haben, liegt nicht zuletzt daran, dass sie den Square Dance ohne Verbissenheit angehen. "Man geht immer mit einem Lachen hier raus", sagt etwa Dagmar Berndt, die seit drei Jahren Mitglied ist. "Das sind sehr nette Leute hier", schwärmt die Langenfelderin: "Es wird viel gelacht - besonders, wenn sich wieder ein Knäuel gebildet hat." Geselligkeit gehört dazu; zum Schnupperabend haben Mitglieder ein kleines Bufett aufgebaut.

70 Euro kostet der erste Kursabschnitt bis Jahresende und 70 Euro die zweite Hälfte bis zur "Graduation" im Mai, mit der man nachweist, dass man das erste Level tanzen kann. Wer danach Mitglied werden will, muss derzeit 100 Euro Jahresbeitrag zahlen. Zu den erfahrensten Tänzern zählt Hans-Peter Scheckler. Er ist Mitglied der Grasshoppers, Präsident der L-Town Squeezers Langenfeld und Mitglied der Triangle Squares. Letztere sind eigentlich ein Solinger Verein, der aber jetzt in Reusrath tanzt. Die L-Town Squeezers tanzen das Plus-Level, das auf dem "Standard" aufbaut, und die beiden nächsthöheren Stufen A1 und A2. Die Triangle Squares wagen sich gar bis zum Niveau C3a vor. "Das wird dann schon verdammt komplizert", gesteht Scheckler schmunzelnd: "Das ist Mathematik im Quadrat." Wer will, kann also beim Square Dance mit seinen Aufgaben wachsen, kann sich dann auch die entsprechenden Kostüme zulegen und an Wettbewerben teilnehmen - aber niemand muss.

(dgn)
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