Langenfeld Langenfelder kritisieren Bahn-Planung

Langenfeld · Bei einer Versammlung zum schnellen Regionalzug RRX fordern Bürger und Stadt Haltepunkt und mehr Lärmschutz.

 Dieter Dörne (4.v.r.), der in der Nähe der Kirche Christus König wohnt, wies die RRX-Planer der Bahntochter DB Projektbau in der Hubertushalle auf den nach seiner Ansicht ungenügenden Lärmschutz hin.

Dieter Dörne (4.v.r.), der in der Nähe der Kirche Christus König wohnt, wies die RRX-Planer der Bahntochter DB Projektbau in der Hubertushalle auf den nach seiner Ansicht ungenügenden Lärmschutz hin.

Foto: RALPH MATZERATH

Es werden zwar noch etwa zehn Jahre vergehen, bis der schnelle Regionalzug Rhein-Ruhr-Express (RRX) im Viertelstunden-Takt zwischen Dortmund und Köln ins Rollen kommt. Doch die Wege werden jetzt bereitet - auch auf Langenfelder Gebiet. Auf dem 3400 Meter langen Abschnitt zwischen Berghausen und Leverkusen-Rheindorf soll zu den drei vorhandenen Gleisen ein viertes verlegt werden. Ein eigener RRX-Haltepunkt in Langenfeld ist in dem Milliardenprojekt nicht vorgesehen. "Wir halten ihn nach wie vor für wichtig", sagte der städtische Planungsamtschef Stephan Anhalt bei einer Bürgerversammlung, in der vor allem der Lärmschutz entlang der Bahnstrecke die Gemüter erhitzte.

Wie die regionalen Projektverantwortlichen Michael Kolle und Artur Wiatowski betroffenen Anwohnern in der Hubertushalle erläuterten, sollen in Langenfeld auf 1800 Meter Gesamtlänge Lärmschutzwände teils erhöht, teils neu gebaut werden. Dies sei nicht genug, entgegneten einige im Publikum. Dieter Dörne aus dem Wohnviertel an der Kirche Christus König kritisierte, dass dort die Wand nicht einheitlich sechs Meter hoch sei, sondern an manchen Stellen niedriger. "Das ergibt einen Schalltrichter, der den Bahnlärm bei uns verstärken wird."

Anwohner aus Mehlbruch-Gieslenberg beklagten, dass die Bahningenieure südlich der A 542 gar keine Schutzwand vorsehen. "Dort werden die Schienen regelmäßig geschliffen", hatte Kolle erläutert, so dass der Zuglärm auch ohne Wand im zumutbaren Bereich liege. "Das hat ein Gutachter so empfohlen und wir sind ja auch wegen möglicher Einsprüche gehalten, weitestgehend auf die für eine Lärmwand nötige Inanspruchnahme von Privatgrundstücken zu verzichten."

Anwohner widersprachen. "Die Eigentümer werden ja wohl einen Randstreifen für den Bau einer solchen Wand abtreten, wenn es dadurch leiser wird." Der städtische Planer Anhalt nutzte die Gunst des Augenblicks und ermunterte hierzu bereite Eigentümer, sich direkt ans Rathaus zu wenden. "Wir werden das seitens der Stadt dann ins weitere Verfahren einbringen." Nach Anhalts Ansicht sei in diesem südlichsten Langenfelder Abschnitt auf etwa 1000 Meter Länge ein bepflanzter Erdwall sinnvoll. "Hierfür könnte der beim Bau des vierten Gleises anfallende Aushub verwendet werden und zugleich der Ausgleich an die Natur geschaffen werden. Für Zauneidechsen wäre solch ein bepflanzter Wall der passende Lebensraum."

Für das vierte Gleis sind in Langenfeld Arbeiten an drei Brücken und Unterführungen (Katzberg- und Hitdorfer Straße sowie A 542) fällig, in Leverkusen an acht. Anhalt bekräftigte die Forderung nach einem RRX-Halt in Langenfeld, der auch Monheimern zugute käme. "Wenigstens sollten die Verantwortlichen unseren Vorschlag ernsthaft prüfen, eine RRX-Linie abwechselnd in Langenfeld, Benrath, Leverkusen-Mitte und Köln-Mühlheim halten zu lassen, so dass diese vier Bahnhöfe ohne Zeitverlust für die RRX-Linie eine regionale Verbindung im Stundentakt hätten."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort