Langenfeld Zahl der Flüchtlingsunterkünfte wird weiter erhöht
Langenfeld · Unmut und Verständnis prallten beim Informationsabend zu dem am Langenfelder Freibad geplanten Neubau für 312 Asylbewerber aufeinander.
Informationsabend zu Flüchtlingsunterkünften in Langenfeld
Die Richrather Schützenhalle war knallvoll. An die 400 Langenfelder belegten, dass der Zustrom von Flüchtlingen und deren Unterbringung DAS Thema sind. 822 Asylbewerber wohnen aktuell in Gemeinschaftsunterkünften, berichtete die Erste Beigeordnete Marion Prell beim Informationsabend zu zwei direkt neben dem Freibad geplanten Neubauten für bis zu 312 Flüchtlinge. Mehrere Anwohner aus den Eigenheimen ringsum kritisierten in der teils erregt geführten Diskussion, dass diese Zahl an diesem Standort zu hoch sei, einige äußerten unter dem Eindruck der Kölner Silvesterattacken auch Ängste. Doch es kamen auch etliche Bürger zu Wort, die sich ehrenamtlich engagieren und für ein freundliches Miteinander plädierten.
Bürgermeister Frank Schneider wies eingangs die in Sozialen Medien verbreiteten Vorwürfe zurück, dass die Stadtverwaltung Anwohner nicht über das Asylbewerberheim am Freibad informiert habe. "Erst jetzt haben wir die Fakten geklärt, dass dort zwei Gebäude für jeweils bis zu 156 Flüchtlinge platziert werden können und sollen." Doch Anwohner entgegneten in der Versammlung, dass die vorbereitenden Bodenarbeiten ja schon seit Tagen zu sehen seien.
Schneider und Prell bekräftigten, dass der Bau der beiden Häuser an diesem Standort entschieden sei. Und nicht nur dort: Auch an anderen Stellen im Stadtgebiet müssten weitere Gemeinschaftsunterkünfte errichtet werden. Denn der zurzeit wegen erhöhten Zuweisungen von Asylbewerbern in die Großstädte unterbrochene Zustrom nach Langenfeld werde demnächst fortgesetzt. Prell zufolge könnten Ende des Jahres womöglich etwa 2100 Asylbewerber in der Stadt wohnen. "Deshalb erhöhen wir die Kapazitäten und tun dies auch weiter."
