Langenfeld Langenfeld sieht sich gerüstet für weitere Flüchtlinge

Langenfeld · Seit dem 18. Juli kommen wöchentlich rund 20 Asylbewerber an. Bis September werden 180 erwartet.

 Die erste Unterkunft an der Theodor-Heuss-Straße ist seit Juni belegt, die zweite wird in wenigen Tagen bezugsfertig.

Die erste Unterkunft an der Theodor-Heuss-Straße ist seit Juni belegt, die zweite wird in wenigen Tagen bezugsfertig.

Foto: voss

In diesem Jahr ist es (noch) anders als 2015. Da musste die Stadt schnell auf eine starke Welle neu ankommender Flüchtlinge reagieren und Unterkünfte aus dem Nichts schaffen. Diese Aufgabe hat sie kontinuierlich weiterentwickelt. 1650 Plätze in Häusern und Turnhallen gibt es derzeit in Langenfeld. 771 sind aktuell mit Flüchtlingen belegt.

"Da wir bis Mitte Juli keine Zuweisungen bekommen haben, weil die Flüchtlinge vorrangig in den Großstädten untergebracht wurden, konnten wir uns in Ruhe weiter vorbereiten", sagt Marion Prell, Erste Beigeordnete der Stadt Langenfeld. Seit dem 18. Juli kommen nun wöchentlich im Schnitt 20 Menschen an. "Die verteilen wir auf die vorhandenen Unterkünfte. Dabei schauen wir, wer etwa zu Familienunterkünften oder solchen mit alleinreisenden Männern passt", so die Beigeordnete.

Bis September rechnet die Beigeordnete mit insgesamt 180 weiteren Flüchtlingen.

"Zurzeit bin ich noch sehr entspannt", sagt Prell mit skeptischem Blick auf die Weltlage. "Wir sind gut gerüstet für Flüchtlinge. Kapazitäten sind da, und wir haben noch einiges in der Hinterhand." Allerdings wisse man nicht, wie es weitergeht. "Die Lage ist sehr schwer einzuschätzen", sagt. Alle hofften, dass das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei halte, aber . . ."

Vorsorglich hat die Stadt die Turnhalle am Konrad-Adenauer-Gymnasium (Erstaufnahme), die derzeit leer ist, noch nicht zurückgebaut. An der Haus-Gravener-Straße gibt es noch eine Immobilie, die ausgebaut werden könnte. Dort sind weitere 80 Plätze möglich. "Aber wir warten erst einmal ab", so die Beigeordnete. Die neuen Unterkünfte am Winkelsweg und an der Theodor-Heuss-Straße sollen hingegen in wenigen Tagen bezugsfertig sein. Da fehlten nur noch Kleinigkeiten, sagt Prell.

Die Flüchtlinge, die in Langenfeld betreut werden, kommen aus 37 Ländern. Syrer sind mit 214 am stärksten vertreten, gefolgt von Menschen aus dem Irak (142), Serbien (54) oder Afghanistan (38). Inzwischen gibt es in Langenfeld 85 anerkannte Flüchtlinge. "Die müssten jetzt nicht mehr in den Unterkünften wohnen", erläutert Prell. Sie sind auf Wohnungssuche.

(RP)
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