Langenfeld Langenfeld lässt Randstreifen aufblühen

Langenfeld · Das vor zwei Jahren am Flachenhof gestartete Projekt wird 2015 auf zehnfacher Länge in allen Ortsteilen ausgebaut.

 Frank Schneider (l.) und Jens Mischel besichtigten im Sommer den Blühstreifen am Flachenhof.

Frank Schneider (l.) und Jens Mischel besichtigten im Sommer den Blühstreifen am Flachenhof.

Foto: Andreas Voss

Wer sich gerne zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf die Feldwege am Stadtrand begibt, dem blüht in diesem Jahr Schönes: Am Wegesrand werden so viele bunte Wiesenblumen stehen wie schon lange nicht. Ein vor zwei Jahren am Flachenhof zaghaft gestartetes Blühstreifen-Projekt wird nach Angaben von Bürgermeister Frank Schneider 2015 "massiv ausgebaut". In den vergangenen beiden Jahren wuchsen Blumen jeweils auf etwa 600 Meter Länge zwischen Feldwegen und Äckern in Immigrath sowie in Richrath nördlich der Wolfhagener Straße heran. "Diesmal werden dort und in anderen Langenfelder Ortsteilen mehr als sechs Kilometer Blühstreifen entlang der Wege eingesät."

Langenfeld: Langenfeld lässt Randstreifen aufblühen
Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Rote Mohnblumen, blaue Kornblumen und andere zu einer bunten Mischung beitragende Pflanzen sollen nach den Worten des städtischen Planers Stephan Anhalt Spaziergänger und Radfahrer erfreuen. Sie sollen aber auch zum Artenschutz beitragen. "Für Wildbienen, Insekten und Vögel sind das wertvolle Lebensräume."

Mit Landschaftsplaner Jens Mischel hatte Referatsleiter Stephan Anhalt Kontakt zu den heimischen Landwirten aufgenommen. "Wir fragten die Bereitschaft ab", sagt Anhalt, "gegen eine Entschädigung von 25 Cent pro Quadratmeter am Rande der eigenen Felder solche mindestens zwei Meter breiten Blühstreifen anzulegen." Anfangs seien die Rückmeldungen sehr spärlich gewesen, doch dann hätten immer mehr Bauern Interesse gezeigt, an dem Projekt teilzunehmen.

So kommen zu den bisherigen Blumenrändern laut Anhalt in diesem Jahr viele weitere in den Feldern am Katzberg, an der Dückeburg, in Neurath und am Gladbacher Hof hinzu. "Wir legen Wert darauf, dass die Blühstreifen für Spaziergänger, Wanderer, Läufer und Radfahrer erlebbar sind, also nicht irgendwo in den Feldern versteckt werden." Die an dem Projekt beteiligten Bauern müssen den Saum jahreszeitlich einsäen und die Blumen bis zum Spätsommer wachsen lassen.

Wie Mischel äußerte sich Anhalt erfreut über den im Vergleich zu den Vorjahren deutlichen Zuwachs. "Die finanzielle Entschädigung ist durchaus ein Anreiz, aber es gibt für die Landwirte auch weitere Gründe." So sei es ein großes Ärgernis, wenn Hunde ihre Haufen auf Äcker setzen und der Kot die Ernte verunreinige. Der gut zwei Meter breite Blühstreifen sorgt für einen gewissen Sicherheitsabstand.

Die Blühstreifen sind nach Anhalts Angaben einjährig angelegt, müssen also immer wieder neu gesät werden. "Dauerhaft wäre es schwierig, weil Samenflug und Wildwuchs etwa von Disteln nicht im Sinne der Landwirte wäre." Doch stehe dies nicht dem Vorhaben entgegen, das 2015 auf ein Zehnfaches ausgeweitete Projekt auch künftig in ähnlicher Größenordnung zu wiederholen. "Wenn die Resonanz weiterhin so groß ist, soll das so sein. Die Blühstreifen verschönern das Landschaftsbild, sind eine Augenweide."

(RP)
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