Langenfeld Künstlerin lässt Figuren wieder leuchten

Langenfeld · Claudia Aldenhoven hat sich in ihrem Langenfelder Kunstatelier einen Traum erfüllt. Sie lebt dort - und schafft ausdrucksstarke Werke.

 Malermeisterin und Restauratorin Claudia Aldenhoven gibt einer alten Jesus-Figur einen neuen Anstrich.

Malermeisterin und Restauratorin Claudia Aldenhoven gibt einer alten Jesus-Figur einen neuen Anstrich.

Foto: RALPH MATZERATH

Man fühlt sich wie in einer Museumsausstellung, wenn man das Kunstatelier von Claudia Aldenhoven (47) an der Rheindorfer Straße 240 besucht. In diesem Anwesen, das noch vor zehn Jahren eine Kneipe war, widmet sie sich nicht nur ihren Projekten. Die freie Künstlerin lebt auch darin. Mit ihrer Familie und ihren drei Hunden. "Ich habe mir meinen Wunsch erfüllt und bin glücklich, dass ich in diesem Haus Arbeit und Leben miteinander verbinden kann. Das Atelier ist für mich auch ein Ort, wo ich mal die Seele baumeln lassen kann."

Die aus Halle an der Saale stammende Malermeisterin und Restauratorin kam im Jahr 1989 in den Westen. Aldenhoven setzt ihre kunsthandwerklichen Schwerpunkte unter anderem auf Restaurationen, Lasuren, Vergoldungen sowie Putztechniken, die sie mit Kupferblechen kombiniert. Mineralische Wandbeschichtungen wie im Düsseldorfer UCI-Kino am Hafen oder Schablonentechniken wie in der Bar des K 21 gehören ebenfalls dazu.

Im Eingangsbereich ihres Hauses kann man bereits einige ihrer Werke entdecken, die sofort auffallen. "Dieses Bild hebt die Strahlkraft der Farben hervor, die ich als mein Markenzeichen betrachte und die mich besonders fasziniert." Wer inspiriert die Künstlerin? "Yves Klein, ein Künstler der 50er-Jahre. Er verwendete in seinen Werken die Farbe ultramarinblau und weitere reine Pigmente, die ich sehr mag." Womit arbeitet sie gerne? "Mit vielseitigen Techniken und Farbverläufen, die ich mit bearbeiteten Kupferblechen kombiniere. Trotz der sichtbaren Gegensätze zwischen Farben und schimmernden Materialien harmoniert das Bild", sagt Aldenhoven.

Die zahlreichen Bilder, Madonnen und Figuren im "His-Mo" - eine Abkürzung für "Historisch-Modern" - erzählen Geschichten und wecken bei ihr Erinnerungen. "Es ist für mich mehr als nur Kunst. Ich versuche, das Menschliche mit meinen Werken zu vermischen. Wenn man etwas kreiert, dann kann man viel Gutes zum Leben beitragen.

Farbenfrohe und facettenreiche Bilder drücken mehr aus, als es auf den ersten Blick erscheint. Mir ist es wichtig, aus kleinen Dingen schöne Dinge herzustellen. Farbe rückt alles ins rechte Licht."

Die Zusammenarbeit mit netten Kollegen inspiriert sie jeden Tag aufs Neue. "Der Entschluss, Künstlerin zu werden, war schon in meiner Jugend klar. Zunächst wollte ich Heimerzieherin werden und dabei meinen Schwerpunkt auf Kunst und Sport legen. Der Plan, mit und für Menschen zu arbeiten und ihnen etwas Gutes zu tun, stand schon sehr schnell fest und daran wollte ich festhalten, was ich nicht bereue. Das Leben inspiriert einen."

Auch karitative Zwecke wie die Förderung der Jugend liegen der Künstlerin am Herzen. In den vergangenen Jahren stellte sie Praktikanten im Rahmen des freiwilligen sozialen Jahres in der Denkmalpflege ein und bot unter anderem den "Girls' Day" an. Aldenhoven will den Jugendlichen eine Möglichkeit bieten, damit sie das künstlerische Handwerk kennenlernen und bei Interesse in den Beruf einsteigen können.

Aktuell hängt in der Monheimer Biermanufactur an der Turmstraße 19 eine Auswahl ihrer Bilder. Sie wurden mit einer Lasur aus Malzextrakt und Kupfer bearbeitet.

Am Samstag, 7. Oktober, will Claudia Aldenhoven ein öffentliches Fest in ihrem Atelier veranstalten und die Werkstatt von diesem Termin an jeden Samstag öffnen: "Den Interessenten biete ich eine Sprechstunde für Restaurierungsarbeiten und Farbberatung an", sagt die Künstlerin. Für nächstes Jahr plant sie übrigens, mit ihrem Ehemann, der Musiker ist, den Biergarten auf dem Grundstück des "His-Mo" wieder neu zu eröffnen.

(RP)
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