Monheim Kplus-Geschäftsführer ging überraschend

Düsseldorf · Allen Beteiligten ist klar, dass mit dem Schweigen um die Gründe für den Weggang von Klaus-Peter Fiege Spekulationen Tür und Tor geöffnet werden, und doch brach gestern niemand aus dem Umfeld der Klinik sein Schweigen. "Es wurde einvernehmlich Stillschweigen vereinbart, Herr Fiege selbst möchte nicht Stellung nehmen, es sind wohl sehr persönliche Gründe. Doch wenn wir ihm heute Dank und Anerkennung aussprechen, sind das nicht nur leere Floskeln", sagte Aufsichtsratsmitglied Ulrich Bohle gestern auf Anfrage unserer Zeitung.

Auch für die Mitarbeiter der Einrichtungen des Kplus-Verbundes kam es völlig überraschend, dass Klaus-Peter Fiege sich am Montag von ihnen verabschiedete. Der Geschäftsführer des Kplus-Verbundes ist "auf eigenen Wunsch" zum 15. März ausgeschieden. Der Verbund, zu dem unter anderem die St. Lukas Klinik, das St. Josefs Krankenhaus in Hilden, das St. Josef Krankenhaus in Monheim, das St. Josef Krankenhaus in Haan, das Remigius Krankenhaus in Opladen, das St. Josef Krankenhaus in Leverkusen sowie diverse Senioren- und Therapieeinrichtungen gehören, beschäftigt rund 3000 Mitarbeiter. Klaus-Peter Fiege war seit 2002 Hauptgeschäftsführer des Verbundes, der in dieser Zeit stetig gewachsen ist. Auch finanziell, so Cerstin Tschirner, Leiterin der Abteilung Unternehmenskommunikation, sei es gut um den Verbund bestellt: "Unser Jahresabschluss 2009 weist eine siebenstellige schwarze Zahl aus, die Kliniken sind gut ausgelastet."

Über die näheren Hintergründe für das plötzliche Ausscheiden von Klaus-Peter Fiege gab es gestern lediglich eine Presseerklärung, in der es unter anderem heißt: "Klaus-Peter Fiege scheidet nach längeren Verhandlungen im Einvernehmen mit Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat als Hauptgeschäftsführer aller Einrichtungen des Kplus-Verbundes aus. Die Geschäftsleitung wird weiterhin von Ute Knoop als Geschäftsführerin sowie den beiden Prokuristen Claudia Nowak und Clemens Steffens-lai wahrgenommen."

Dass das Ausscheiden von Fiege zwar letztlich plötzlich kam aber dennoch einen Vorlauf hatte, erläutert der Vorsitzende des Aufsichtsrates des Verbundes, Dr. Dietrich Ruchay. "Wenn jemand ausscheiden möchte, fängt man an zu überlegen, wie das möglich ist", erklärt der Vorsitzende. Hinter den Kulissen sei schon länger darüber diskutiert worden. Den Wunsch, von seinem Posten entbunden zu werden, habe die Gesellschafterversammlung zu entscheiden gehabt. "Die Versammlung konnte erst in der vergangenen Woche tagen, sie hat grünes Licht gegeben und daher kam der Weggang zum 15. März so kurzfristig", sagt Dietrich Ruchay. Auf jeden Fall werde die Stelle des Hauptgeschäftsführers wieder besetzt.

(RP)
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