Kreistag muss noch zustimmen Kolleg soll IT-Ausbildung ausbauen

Kreis Mettmann · Die Zahl der Klassen soll von vier auf fünf erhöht werden. Das hat der Schulausschuss des Kreises so beschlossen, morgen gibt der Kreistag sein Votum ab. Die Voraussetzungen sind da, Räume und Lehrer dafür vorhanden.

 Die Ausbildung am Berufskolleg ist praxisnah. Angehende IT-Assistenten haben unter anderem eine automatisierte Online-Bewerbung für den Geologischen Dienst NRW programmiert.

Die Ausbildung am Berufskolleg ist praxisnah. Angehende IT-Assistenten haben unter anderem eine automatisierte Online-Bewerbung für den Geologischen Dienst NRW programmiert.

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"Leider können wir Ihnen in den Bildungsgängen (...) Informationstechnische Assistenten (...) zur Zeit keine Plätze anbieten", bedauert das Berufskolleg Hilden auf seiner Internetseite. Grund: Für den Bildungsgang haben sich wieder einmal so viele Bewerber angemeldet, dass es für eine zusätzliche Klasse reicht. Die soll der Kreistag im laufenden Schuljahr am Berufskolleg Hilden einrichten. Das hat die Kreisverwaltung dem Schulausschuss vorgeschlagen und dafür ein einstimmiges Votum erhalten. Jetzt muss der Kreistag ebenfalls zustimmen. Dann kann der Antrag an die obere Schulaufsicht gestellt werden. "Wir rechnen damit, dass die Bezirksregierung zustimmt", sagt Kreissprecherin Daniela Hitzemann.

Informationstechnische Assistenten programmieren, installieren, konfigurieren und pflegen System- und Anwendungssoftware. Sie administrieren Netzwerke und Datenbanken, erstellen Software für die Automatisierung von Prozessen oder überwachen computergesteuerte Produktionsprozesse. Die Ausbildung dauert rund drei Jahre und schließt mit einer staatlichen Prüfung ab. Zugleich erwerben die Absolventen auch das Fachabitur. Damit können sie studieren oder nach einem weiteren Jahr Schule das Vollabitur ablegen. Rund 120 junge Leute besuchen aktuell pro Schuljahr die vier Klassen des Bildungsgangs IT-Assistenten am Berufskolleg Hilden. In diesem Jahr ist die Zahl der Bewerber erneut gestiegen. Woran liegt das? "Die Betriebe aus dem Kreis Mettmann bilden bei uns mehr aus, deshalb die Zunahme", erläutert stellvertretender Schulleiter Stefan Kwasnicwski: "Unsere Räume sind zwar gut ausgelastet, eine fünfte Klasse würde schon passen." Lehrer seien ausreichend vorhanden. Die drei anderen Berufskollegs des Kreises haben gegen die Kapazitätserweiterung keine Bedenken, wohl aber die Stadt Düsseldorf. Dort seien genügend Kapazitäten vorhanden, um weitere Schüler aufzunehmen. Hintergrund: In den vergangenen Jahren seien die Schülerzahlen in Düsseldorf zurückgegangen, weiß Claudia Luz vom Amt für Schule und Bildung beim Kreis Mettmann. In Düsseldorf fürchte man offenbar, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt, sollte das Berufskolleg Hilden eine fünfte IT-Assistenten-Klasse einrichten.

Aus Sicht der Kreisverwaltung sind diese Bedenken unbegründet. Die Schüler werden durch ihre Ausbildungsbetriebe angemeldet. Es sei nicht ersichtlich, dass die Betriebe ihre Auszubildenden künftig an einem Berufskolleg in Düsseldorf anmeldeten, falls die IT-Ausbildung in Hilden vierzügig bleibe. Anders ausgedrückt: Die Betriebe wählen das Kolleg Hilden, weil die IT-Ausbildung hier so gut ist. Das Kolleg kooperiert etwa mit der Hochschule Niederrhein. Kollegschüler können dort einen Leistungsnachweis erhalten. So erfahren sie, ob sie ein Studium dort bestehen können.

(RP)
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