Kreis Mettmann Kirchen feiern die Ökumene

Kreis Mettmann · Am 29. September findet ein gemeinsamer Gottesdienst im Mariendom in Neviges statt. Zur zentralen Feier sind insbesondere Vertreter aus Politik und Hilfsorganisationen eingeladen.

 Im Dom zu Neviges (v.l.): Superintendent Jürgen Buchholz, Kreisdechant Daniel Schilling, Superintendent Frank Weber. Das Thema des Gottesdienstes lautet: "Aufstehen, Aufeinander zugehen."

Im Dom zu Neviges (v.l.): Superintendent Jürgen Buchholz, Kreisdechant Daniel Schilling, Superintendent Frank Weber. Das Thema des Gottesdienstes lautet: "Aufstehen, Aufeinander zugehen."

Foto: Kirchenkreis

In diesem Jahr feiert die Evangelische Kirche 500 Jahre Reformation, beginnend mit dem Anschlag von 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg durch Martin Luther am 31. Oktober 1517. Die Bewegung, die Luther in Gang setzte, sollte die christliche Welt für immer verändern. Die Evangelische Kirche möchte sich aber nicht nur selbst feiern. Zusammen mit der Katholischen Kirche findet am 29. September ein gemeinsamer Gottesdienst im Mariendom Neviges statt, als zentrale ökumenische Feier im Kreis Mettmann zum Lutherjahr.

Die Idee entstand bereits vor mehr als einem Jahr. "Ich fand es großartig, als die beiden Superintendenten auf mich zugekommen sind", sagt Pfarrer Daniel Schilling, Kreisdechant des Dekanats Mettmann. Frank Weber, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Düsseldorf-Mettmann und Jürgen Buchholz, Superintendent des Kirchenkreises Niederberg, suchten den Kontakt zu ihrem katholischen Kollegen nach dem Motto "Aufstehen! Aufeinander zugehen!". "Was kann in unserer Zeit und Gesellschaft heute wichtiger sein?", fragt Daniel Schilling rhetorisch. "Als unsere Großeltern klein waren, gab es einen Strich auf dem Schulhof, der die katholischen Kinder von den evangelischen trennte", weiß Daniel Schilling aus Erzählungen. "Es wurden sogar Steine geworfen". Heute hat sich das grundlegend gewandelt. "Ob katholisch oder evangelisch ist nicht mehr wichtig. Die Kirche wird ökumenisch sein, oder sie wird gar nicht sein", sagt Frank Weber. Es passiere zur Zeit sehr viel in der Ökumene, der Gottesdienst in Neviges werde nur die Spitze des Eisbergs sein. Der katholische Mariendom im Wallfahrtsort Velbert-Neviges ist nach dem Kölner Dom die größte Kirche im Erzbistum Köln. "Aus theologischer Sicht ein starkes Zeichen", findet Daniel Schilling.

Zur zentralen Feier sind insbesondere Vertreter aus Politik und Hilfsorganisationen eingeladen. Bürgermeister, Kreistagsabgeordnete, Feuerwehrvertreter und Ehrenamtler haben ihr Kommen zugesagt. "Wir wollen ein Zeichen setzen und denen sagen: Toll, dass ihr euch engagiert!", so Daniel Schilling. Frank Buchholz hofft, dass der gesamte Kreis Mettmann zusammenrückt.

Es mögen nicht nur Nevigeser, sondern auch Erkrather, Mettmanner, Hildener und Haaner kommen. Der Gottesdienst wird von den drei Pfarrern ganz individuell gestaltet. Es wird Improvisationsmusik auf Orgel und Saxophon geben, dazu werden zwei Pantomiminnen das gesprochene Wort visuell umsetzen. "Die Gesellschaft ist bunt", sagt Daniel Schilling. "Wir wollen in unserer Unterschiedlichkeit gemeinsam aufstehen".

Der Gottesdienst sei ein Ausdruck für die nachhaltige Wirkung des Gedenkjahres der Reformation und des Christusjahres. Es sei kein Schlusspunkt, sondern ein Doppelpunkt. Es gehe weiter.

(RP)
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