Langenfeld Kinder proben für den Zirkusauftritt

Langenfeld · Hula-Hoop-Reifen, Clowns und mehr: 230 Mädchen und Jungen üben mit dem Projektcircus Proscho Nummern ein.

 Marilena (vorne) hat sich mit anderen Kindern die bunten Hula-Hoop-Reifen ausgesucht. Fleißig probt die Gruppe im Freizeitpark Langfort für die gemeinsamen Auftritte am Wochenende im Proscho-Zirkuszelt (hinten).

Marilena (vorne) hat sich mit anderen Kindern die bunten Hula-Hoop-Reifen ausgesucht. Fleißig probt die Gruppe im Freizeitpark Langfort für die gemeinsamen Auftritte am Wochenende im Proscho-Zirkuszelt (hinten).

Foto: Ralph Matzerath

Marilena hat es schon gut drauf - das Spiel mit dem Hula-Hoop-Reifen. Gemeinsam mit anderen Mädchen und Jungen probt die Grundschülerin auf der Wiese im Freizeitpark Langfort für den großen Zirkusauftritt an diesem Wochenende. Das große rote Zelt ist nicht zu übersehen. Daneben stehen noch viele kleinere Zelte und natürlich die Wohnwagen der Zirkusfamilie. Und die ist groß. Der Projektcircus Proscho wird von 17 Familienmitgliedern organisiert. Und dass es eine "echte Zirkusfamilie" ist, die bei dem alljährlich beliebten Mitmach-Projekt aus den vielen Schülern im Laufe von fünf Ferientagen richtige kleine Artisten machen wird, darauf ist Detlef Jakob vom Elternteam besonders stolz. "Es ist authentisch", betont er.

Schon seit 24 Jahren wird in Langenfeld während der Sommerferien ein Mitmach-Zirkus für die Kinder angeboten. Der Anlass, dieses Projekt zu starten, war kein erfreulicher. "Damals gab es Rassenunruhen und hier gründete sich eine Initiative, die etwas für das friedliche Miteinander tun wollte", erzählt Jakob. Die Probleme mit den Migranten verschwanden im Laufe der Jahre. Doch seit der Aufnahme der Flüchtlinge auch in Langenfeld während der letzten Jahre, kehrt das Projekt zu seinem ursprünglichen Sinn zurück. Und das freut auch Jakob. "Schon im Frühjahr haben wir Anfragen von Flüchtlingsfamilien bekommen." Auch bei der großen Vorstellung, die das Projektcircus-Team gegeben hat, waren viele Eltern mit ihren Kindern dabei. "30 Kinder aus Flüchtlingsfamilien sind dabei." Insgesamt hatten sich 230 Kinder zwischen sechs und 13 Jahren angemeldet. Am Montag hatte das Proscho-Team den Kindern die verschiedenen Nummern vorgestellt und sie dann in zehn Workshops eingeteilt. Und obwohl so viele Kinder auf dem Gelände sind, ist kaum etwas davon zu hören. Denn egal, wohin man schaut, in jedem Zelt sieht man nur vollkommen aufmerksame Gesichter.

Marilena und die anderen Kinder der Hula-Hoop-Gruppe schwingen den Reifen nicht nur um die Hüften, sondern auch um Hände, Arme, Beine und sogar um den Hals. Daneben versuchen einige kleine Akrobaten, Weingläser auf dem Kopf zu balancieren. Im großen Zelt dürfen die Kinder ans Trapez. "Sie müssen sich hier auch aufeinander verlassen können", meint Jakob.

Nebenan proben Mädchen und Jungen eine Nummer mit weißen Tauben. Die etwas Älteren studieren eine Feuershow ein. Natürlich werden die Kinder in den fünf Trainingstagen auch zu Clowns und - in diesem Jahr zum ersten Mal - zu Zauberern. "Der Clown verliert mal wieder seinen Kopf", erklärt die Workshopleiterin und nimmt einer Holzfigur den Kopf ab. "Murat, kannst du den Kopf wieder herbeizaubern?" Und Murat zaubert. Es wird auf dem Drahtseil balanciert und ganz magisch wird es bei der Schwarzlicht-Nummer zugehen.

Aus den zusammengewürfelten Schülergruppen entstehen richtige Teams und sicherlich auch so manche Freundschaft. "Wenn sie sich auch nachher noch verabreden, das wäre toll", wünscht sich Jakob.

Vorführungen am Samstag und Sonntag, jeweils ab 11 und 16 Uhr, im Freizeitpark Langfort. Eintritt: 6 Euro für Erwachsene, 3 Euro für Kinder.

(sue)
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