Langenfeld Kandidaten liefern sich Schlagabtausch

Langenfeld · Auf dem RP-Podium diskutierten gestern Abend Bürgermeister Frank Schneider und drei seiner Herausforderer.

 Auf dem RP-Wahlpodium kreuzten Bürgermeister Frank Schneider (CDU, Mikro) und seine Herausforderer (v.l.) Günter Herweg (Grüne), Sascha Steinfels (SPD) und Frank Noack (FDP) verbal die Klinge. RP-Lokalchef Stephan Meisel moderierte.

Auf dem RP-Wahlpodium kreuzten Bürgermeister Frank Schneider (CDU, Mikro) und seine Herausforderer (v.l.) Günter Herweg (Grüne), Sascha Steinfels (SPD) und Frank Noack (FDP) verbal die Klinge. RP-Lokalchef Stephan Meisel moderierte.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Zehn Tage vor den Kommunalwahlen sind die Bürgermeisterkandidaten der im Stadtrat vertretenen Parteien gestern Abend in den Ring gestiegen: Auf Einladung der Rheinischen Post tauschten sie vor knapp 150 Zuhörern fast zwei Stunden lang in der Stadthalle Argumente zur Stadtpolitik aus. In einer lebhaften Debatte unter Moderation von RP-Lokalchef Stephan Meisel ging es unter anderem um diese Themen:

 Der kleine Saal der Stadthalle war gut besucht.

Der kleine Saal der Stadthalle war gut besucht.

Foto: Matzerath

Grüngürtel Die CDU betont in ihrem Wahlprogramm, den Grüngürtel erhalten zu wollen - und setzt sich gleichzeitig für eine Änderung im Regionalplan ein, um weitere Flächen als Wohnbau- oder Gewerbegebiet ausweisen zu können. Günter Herweg (Grüne) sieht darin einen klaren Widerspruch. "Wir haben ohnehin schon zu viel Bebauung in unseren Randbereichen", warb der BM-Kandidat für innerstädtische Verdichtung. Auch für Gewerbeansiedlungen gebe es genügend brachliegende Freiflächen, die vermarktet werden sollten, pflichtete ihm Mitbewerber Sascha Steinfels (SPD) bei. Bürgermeister Frank Schneider (CDU) sieht in der Haltung seiner Partei hingegen keinen Widerspruch: "Die Veränderungen im Regionalplan sind nötig, um künftigen Generationen Handlungsspielräume zu lassen." Für ihn komme eine Bebauung des Grüngürtels aber nicht in Frage.

Steuerpolitik Unter Druck ist Langenfeld durch den extrem niedrigen Gewerbesteuerhebesatz in Monheim. Ob die Stadt nach einer möglichen Wiederwahl nachzieht? Für Schneider zumindest eine Option: "Ich verliere lieber ein bisschen Gewerbesteuer, wenn dann ein Unternehmen in Langenfeld bleibt, als dass beides nach Monheim abwandert." Steinfels hingegen hält "Unterbietungswettbewerbe" für sinnlos: "Bei einer Absenkung könnten schnell sechs bis acht Millionen Euro an Einnahmen fehlen, die durch neue Ansiedlungen abgefedert werden müssten."

Verkehr Vom jetzt gestarteten Umbau der A 3-Auffahrt an der Hardt erwartet nur Herweg eine Lösung des Stauproblems in Wiescheid. Schneider und Frank Noack (FDP) sprachen von "Flickschusterei". Der FDP-Kandidat wies überdies auf die Überlastung der Berghausener Straße (A 59) hin: "Auch da muss was getan werden."

Windkraft Nach der Stellungnahme der Bezirksregierung, wonach in Berghausen (A 59) der Wasserschutz den Bau von Windkraftanlagen (WKA) verbietet, sind WKA laut Schneider "nur noch, wenn wir es wollen, in Reusrath möglich". Sollte dafür die dortige Höhenbegrenzung aufgehoben werden? Während der Bürgermeister eine klare Antwort mit Verweis auf mögliche artenschutzrechtliche Bedenken vermied, sprach sich Herweg klar dafür aus: "Wir sollten jetzt Reusrath vorantreiben und die 100-Meter-Begrenzung aufheben!" Noack dagegen plädierte für den Status quo, der WKA in Langenfeld faktisch verhindert: "Wir können hier nicht die Energieprobleme der Welt lösen."

(RP)
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