Langenfeld Junger Sportverein hat schon 900 Mitglieder

Langenfeld · Seit der Gründung 2008 hat der RSV seine Mitgliederzahlen fast verdoppelt. Ein Schwerpunkt des Angebots liegt auf dem Reha-Sport.

 Wolfgang Prenzel im Redaktionsgespräch: Das Verhältnis zu TuSpo Richrath hat sich derweil auch normalisiert.

Wolfgang Prenzel im Redaktionsgespräch: Das Verhältnis zu TuSpo Richrath hat sich derweil auch normalisiert.

Foto: Ralph Matzerath

Die Gründung des Richrather Sportvereins (RSC) war ein kleines Erdbeben für die Vereinslandschaft im Ortsteil. Ende 2007 gab es finanzielle Probleme bei den Turn- und Sportfreunden (TuSpo) Richrath. Grund war vor allem die Fußball-Abteilung, die Verluste einfuhr und am Ende Mitgliedsbeiträge anderer Abteilungen für sich beanspruchte. "Es gab eine Krisensitzung nach der anderen"; erinnert sich Wolfgang Prenzel. "Irgendwann ist dann der Punkt gekommen, an dem wir handeln mussten."

Der 55-Jährige war zu dem Zeitpunkt Leiter der Abteilung Turnen in dem Traditionsverein. Anfang 2008 gründete er gemeinsam mit anderen TuSpo-Mitgliedern den RSV. Das Ziel: Die Sparten Turnen, Hockey und Badminton sollten sich komplett in dem neuen Verein organisieren. Bei TuSpo Richrath sind seitdem nur noch die Fußballabteilungen der Jugend und Senioren vertreten. "Wir konnten nicht mittragen, dass Mitglieder unserer Abteilungen für die Verbindlichkeiten einstehen müssen, die nicht von ihnen verursacht worden sind", sagt Prenzel.

Das ist jetzt sieben Jahre her - und seitdem geht es bergauf. Mit etwa 550 Mitgliedern ist der Verein gestartet. Inzwischen sind es mehr als 900. "Wir sehen uns als familiären Verein für den Ortsteil Richrath", sagt der Vorsitzende. Damit ist der RSV nach der Sportgemeinschaft (SGL) inzwischen der zweitgrößte Sportverein in Langenfeld. Der Vorstand arbeitet ehrenamtlich. "Wir wollen vielleicht noch die 1000-Mitglieder-Marke knacken, aber dann sind wir am Limit angekommen", sagt Prenzel.

Tischtennis, Volleyball, Badminton, Skaterhockey und Turnen bietet der Verein an. Seit Anfang des Jahres gehört auch Reha-Sport zum Angebot. Die Übungsleiter wurden dafür eigens geschult, was dem Verein 2014 erstmals ein Defizit bescherte - allerdings nur im vierstelligen Bereich. "Die Qualifikationen waren teuer. Jetzt haben wir alle entsprechenden Zertifizierungen." Das Angebot richtet sich vor allem an Menschen, die Probleme mit dem Stütz- und Bewegungsapparat haben. Für gesetzlich Versicherte entstehen in der Regel keine Kosten. Neben dem Reha-Sport, der von Krankenkassen übernommen wird, gibt es auch Kurse speziell für Senioren, Mütter und ihre Kinder oder Übergewichtige. Auch Zumba, Yoga, Tanz und Pilates bietet der RSV an. "Wir machen im Grunde alles außer Fußball", sagt Prenzel. Letzteres wolle man doch lieber TuSpo Richrath überlassen. Insgesamt 33 Übungsleiter und neun jugendliche Helfer sind für den Verein aktiv. "Wir integrieren immer wieder neue Trends aus dem Sport in unseren Kursplan", sagt Sportwart Peter Meuser. Turnen sei aber nach wie vor die größte Abteilung im Verein. Viele Turner sind auch im Leistungssport erfolgreich.

Das Verhältnis zu TuSpo Richrath hat sich derweil auch normalisiert. Die Geschäftsstelle des RSV liegt an der Kaiserstraße. Das ehemalige Möbelgeschäft hinter dem Edeka-Markt bietet einen großen Übungsraum. Ansonsten laufen viele Kurse in den Hallen am Schlangenberg und am Götscher Weg.

(dora)
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