Langenfeld Jäger: So vertreiben Autofahrer und Hauseigentümer lästige Marder

Langenfeld · Dunkle Augen, weiches Fell. Eigentlich sehen die Tierchen recht niedlich aus. Doch Steinmarder verursachen in Deutschland jährlich einen Schaden von rund 60 Millionen Euro allein an Kraftfahrzeugen. Mehr als 200 000 Fälle werden jedes Jahr gemeldet, hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) errechnet. Tendenz steigend. Auch im Raum Leverkusen fühlen sich Marder zunehmend wohler. Erst vor wenigen Tagen meldete sich ein Mann bei den Marderbeauftragten Heinrich Spangenberg und Klaus Schüller, der einen Marder in der Garage entdeckte. Vor drei Wochen erfuhr Gerd Willms, Revierinhaber aus Bergisch Neukirchen, von einem Störenfried in einem Haus.

 Klaus Schüller und Heinrich Spangenberg von der Leverkusener Jägerschaft mit einem ausgestopften Marder.

Klaus Schüller und Heinrich Spangenberg von der Leverkusener Jägerschaft mit einem ausgestopften Marder.

Foto: Miserius

"Marder mit Hausmitteln zu bekämpfen oder sie zu vertreiben gelingt kaum", berichten die Marderbeauftragten. Wer die Tiere wieder loswerden will, müsse sich einiges einfallen lassen. Im Auto sei eine Motorwäsche empfehlenswert. Das gelte besonders, wenn es in der Nachbarschaft einen Schaden gab oder Fahrzeugbesitzer im eigenen Wagen Nahrungsreste oder zerfetzte Gummiteile entdeckten. Aus Häusern ließen sich Marder vertreiben, wenn ihnen der Aufenthalt möglichst unangenehm gestaltet werde. "Zum Beispiel kann man ein Radio laufen lassen." Allerdings nicht ständig. Denn sonst besteht die Gefahr, dass sich der Marder an die Geräuschkulisse gewöhnt.

"Die anpassungsfähigen Tiere sind den Menschen in die Städte gefolgt, weil sie dort ein großes Fressangebot vorfinden und sich leicht vermehren können", sagt Günter Jagenburg von der Leverkusener Jägerschaft. Egal ob sie im Auto wüten oder sich im Haus niederlassen: Beides ist unangenehm. Mit ihren Bissen zerstören die Tiere Zündkabel, Schläuche oder Dämmungen. Am liebsten, wenn der Motor noch schön warm ist. Autos, die auf der Straße parken, sind bei den nachtaktiven Tieren besonders beliebt.

Zieht ein Steinmarder dagegen ins Haus, raubt er den Bewohnern oft den Schlaf. "Meine Tochter hat von Krabbelgeräuschen und Poltern auf dem Dachboden erzählt", sagt Jagenburg. Obendrein richten die hervorragenden Kletterer - sie erklimmen leicht vier Meter hohe Hauswände und springen über zwei Meter weit - Schäden am Dach an. Dazu kommt der unangenehme Geruch von Fäkalien und Verwesung.

Rat und Hilfe erhalten Bürger unter Telefon 0214 53838 (Rollende Waldschule).

(dne)
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