Kreis Mettmann In der Region wird das Wohnen immer teurer

Kreis Mettmann · Geteilter Immobilienmarkt: Im Top-Segment stagnieren die Preise, im mittleren Bereich legen sie zu.

 Wer ein eigenes Haus kaufen möchte, muss dafür immer höhere Preise zahlen. Dennoch lohnt sich ein Kauf angesichts der niedrigen Zinsen oftmals.

Wer ein eigenes Haus kaufen möchte, muss dafür immer höhere Preise zahlen. Dennoch lohnt sich ein Kauf angesichts der niedrigen Zinsen oftmals.

Foto: dpa-tmn

Makler beobachten eine Zweiteilung des Immobilienmarktes in der Region Düsseldorf. Im höheren Preissegment - egal ob zur Miete oder zum Kauf - stagnieren die Preise. Vor zwei Jahren herrschte für das Luxussegment der Eindruck, die Preise kennen kein oberes Ende. Die Steigerungsraten waren lange zweistellig. Die Zeiten sind vorbei, wohl eine Folge der intensiven Bautätigkeit im Hochpreis-Segment.

Bei Wohnungen im niederen und mittleren Miet- und Kaufpreisbereich sind die Kosten hingegen weiterhin gestiegen. Erhöhungen gab es auch in vielen Umlandgemeinden. Insbesondere in Neuss, Mönchengladbach und Ratingen stiegen die Mieten und Preise: je nach Stadt und Lage zwischen fünf und zehn Prozent. Dies geht aus dem neuen Immobilienpreisspiegel 2016 des Ring Deutscher Makler (RDM) Düsseldorf hervor.

Detaillierte Zahlen zum Kreis Mettmann gibt es in der Studie nur zu Ratingen und zur Kreisstadt Mettmann. Die Trends, die sich daraus ableiten lassen, gelten laut Jörg Schnorrenberger, Vorsitzender des RDM, aber auch für Langenfeld und Monheim. "Beim Wohnungsmarkt dürften besonders die Ratinger Zahlen - ohne die Ausreißer aus Mettmann - auch für den Südkreis die Richtung bei der Preisentwicklung abbilden", sagt Schnorrenberger. Was den Gewerbeimmobilienmarkt angeht, macht der Fachmann indes Abstriche bei der Übertragbarkeit der Zahlen: Wegen der günstigen Verkehrsanbindung in Kombination mit der niedrigen Gewerbesteuer dürfte besonders Langenfeld oberhalb des Preisniveaus anderer Kreisstädte liegen.

Die Preise für freistehende Einfamilienhäuser erhöhten sich in der Landeshauptstadt in den zurückliegenden zwölf Monaten - je nach Lage und Ausstattung - um sechs bis neun Prozent. In Neuss müssen 350.000 Euro (plus sechs Prozent) eingerechnet werden, in Ratingen 325.000 (plus zwei Prozent). Einzig in Mettmann gingen die Preise in diesem Segment um drei Prozent zurück - von knapp 300.000 auf 290.000 Euro.

Während die Kaltmieten für Gebrauchtwohnungen in sehr guten Lagen Düsseldorfs sowie vieler Umlandgemeinden stabil blieben, gab es an einfachen, mittelguten und guten Standorten Steigerungen zwischen einem und elf Prozent. So kletterten die Kaltmieten für Gebrauchtwohnungen in guten Lagen in Mettmann um sieben Prozent auf 7,50 Euro. In Ratingen erhöhten sie sich moderat um ein Prozent auf 9,60 Euro. In der Landeshauptstadt stiegen die Kaltmieten von 10 auf 10,50 Euro pro Quadratmeter. RDM-Vorsitzender Jörg Schnorrenberger kritisiert das Land wegen der in seinen Augen konträren Wohnungsbaupolitik. "Der Forderung nach mehr neuen Wohnungen stehen zu viele politische Hemmnisse entgegen", merkt Schnorrenberger an.

(brei/gut)
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