Kreis Mettmann Im Kreis fehlen bald 8000 Sozialwohnungen

Kreis Mettmann · Bis zum Jahr 2025 fallen in den zehn Städten des Kreises Wohnungen weg. Gebraucht werden 8000.

Bis zum Jahr 2020 werden in Deutschland pro Jahr (!) etwa 400.000 neue Wohnungen benötigt. Die Zahlen hat das Pestel-Institut ermittelt. Auftraggeber war das Bündnis Sozialer Wohnungsbau. Nicht ganz überraschende Erkenntnis der Studie: Knapp ein Fünftel, also etwa 80.000 Wohnungen, müssten Sozialwohnungen sein. Zu spüren ist die Wohnungsnot im Niedrigpreissektor auch im Kreis Mettmann.

SPD und Grüne wenden sich im Kreisausschuss jetzt an die Verwaltung. Ergebnis: In den Jahren 2010 bis 2025 fallen rund 4000 Sozialwohnungen in den zehn Städten des Kreises weg. Vor dem Hintergrund, dass immer mehr Flüchtlinge geduldet werden und damit Anspruch auf Hartz IV und bezahlten Wohnungen haben, stehen die Städte in den nächsten zehn Jahren vor großen Herausforderungen. Der Wegfall ist durch Neubau derzeit nicht mal annähernd zu kompensieren. In den Jahren 2010 bis 2014 wurden im Kreis Mettmann 334 öffentlich geförderte Mietwohnungen gefördert. In diesem Jahr werden voraussichtlich 54 Mietwohnungen gefördert. Für das Förderjahr 2016 liegen bereits mehrere Anfragen vor.

Detlef Ehlert (SPD), Vorsitzender des Bauausschusses im Kreis Mettmann, zitiert eine Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Demnach fehlen im Kreis Mettmann bis zum Jahr 2020 rund 8050 öffentlich geförderte Wohnungen. Hauptgrund für den Wegfall vieler Sozialwohnungen ist die planmäßige Tilgung von Darlehen mit öffentlichen Mitteln gebauter Häuser. Diese Mehrfamilienhäuser sind meist zwischen 1960 und 1980 gebaut worden.

Der Kreis weiß aber auch, dass nach einer vorübergehenden Entspannung auf dem Wohnungsmarkt der Bedarf in den Ballungsräumen und den Ballungsrandzonen wie dem Kreis Mettmann stark gestiegen ist. Der Kreis geht davon aus, dass der der soziale Wohnungsbau in den kommenden Jahren wieder anziehen wird.

Den Grünen im Kreistag reicht das nicht. Bernhard Ibold will jetzt von der Verwaltung wissen, ob Szenarien zur zukünftigen Entwicklung bestehen. Darüber hinaus wollen die Grünen erfahren, ob der Bau von Sozialwohnungen kreisweit koordiniert wird, oder ob jede Stadt für sich plant. Aus dem Landtag sei zu hören, dass Fördermittel für den Sozialen Wohnungsbau nur unzureichend abgerufen werden.

(RP)
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