Langenfeld/Monheim Hoteliers hoffen auf den Messe-Herbst

Langenfeld/Monheim · Laut Branchenbarometer der IHK Düsseldorf ist die Auslastung gesunken. Stimmung heimischer Hoteliers ist gedämpft.

 Geschäftsführer Kristijan Belic hat im Langenfelder Hotel am Berliner Platz die Bettenzahl auf 27 ausgebaut. Hier zeigt er eines der neu gestalteten Zimmer.

Geschäftsführer Kristijan Belic hat im Langenfelder Hotel am Berliner Platz die Bettenzahl auf 27 ausgebaut. Hier zeigt er eines der neu gestalteten Zimmer.

Foto: RALPH MATZERATH

Vor allem im Kreis Mettmann hat die zuvor sehr gute Stimmung der Hoteliers im IHK-Bezirk Düsseldorf im ersten Halbjahr 2015 einen Dämpfer erlitten. Dies geht aus dem neuesten IHK-Branchenbarometer Hotellerie hervor, an dem sich auch 39 Betriebe aus dem Kreisgebiet beteiligt haben. "Die Zimmerauslastung ist gegenüber dem zweiten Halbjahr 2014 insgesamt um 3,5 Punkte auf jetzt nur noch knapp 63 Prozent zurückgegangen. Bei fast 80 Prozent der Betriebe ist das Betriebsergebnis zurückgegangen", fasst Alarik Graf Wachtmeister, Vorsitzender des IHK-Tourismus-Ausschusses, das Ergebnis zusammen.

Im Kreis Mettmann sei die Zimmerauslastung sogar auf 50 Prozent gefallen. Trotzdem sei dort die Mehrheit der Hoteliers (62 Prozent) mit ihren Geschäften noch zufrieden. Aber der Anteil der Hotels, die von einer schlechten Geschäftslage berichten (25,5 Prozent), sei größer als derjenigen, die eine gute Geschäftslage melden (13,4 Prozent).

Für Kristijan Belic, Geschäftsführer des Langenfelder Hotels am Berliner Platz, fiel das erste Halbjahr 2015 "besser aus als erwartet", nachdem er seine Bettenzahl auf 27 ausgebaut hatte. Seine Auslastung schätzt er auf 65 bis 70 Prozent, besonders die sehr guten Bewertungen in den einschlägigen Internet-Portalen bescherten ihm unter der Woche volle Betten. "Wir sind ein junges Team und legen Wert auf persönlichen Service."

Die neue Besitzerin des Langenfelder Hotels Maxim (vormals Hotel am Volksgarten) räumt zwar ein, dass ihre Betten mit 40 Prozent eher schwach belegt seien, sie müsse sich aber auch erst am Markt behaupten. "Wir renovieren Stück für Stück, so dass es den Betrieb nicht stört", sagt die gebürtige Russin, eine ehemalige Angestellte, die seit 1. August 2014 das 2-Sterne-Haus führt.

Mit den Worten "besser gehts immer" beschreibt Jan Lohrum, der seit Dezember 2013 das Hotel Zum Vater Rhein in Monheim betreibt, die Geschäftslage im ersten Halbjahr. Auch die vielen Feiertage sorgten für eine Auslastung von nur 60 Prozent. Aber im Vergleich zum ersten Geschäftsjahr sei die "Tendenz steigend". Inzwischen habe er eine gute Mischung von Geschäftsreisenden und Erholungssuchenden. Dabei profitiere er von vielen neuen Firmenansiedlungen in Monheim. So sei sein Haus meist schon ausgebucht, wenn die Messezeit beginne. Am Wochenende fülle ihm unter anderem ein holländisches Reiseunternehmen das Haus, das mit Radtouren am Rhein werbe. "Bei mir liegt der Europaradweg Nr. 1 vor der Haustür", so Lohrum. In seinen Büchern kündige sich aber auch schon der Herbst mit den wichtigen Messen an. Im ersten Halbjahr hätten die vielen Feiertage für eine Auslastung von nur 60 Prozent gesorgt.

Im gesamten Neanderland sind daher die Betriebe zuversichtlich, dass der Übernachtungsmarkt im zweiten Halbjahr wieder anziehen wird. Dabei setzen sie auf mehr Messen und Geschäftsreisende sowie weitere Gäste aus dem Mittleren Osten, so Wachtmeister.

"Allein zur Anuga sind wir komplett dicht", sagt Beslic. Aber auch örtliche Ereignisse wie die Schlemmermeile und der Langenfeld-Cup zögen Besucher an. "Ich habe wieder die finnische Badminton-Mannschaft zu Gast."

(RP)
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