Langenfeld/Monheim Horror-Show soll Unfällen vorbeugen

Langenfeld/Monheim · Polizei sucht Helfer und Opfer, die in Schulen von Verkehrsunfällen berichten.

Die Kreispolizeibehörde Mettmann beteiligt sich seit 2012 an dem landesweiten Präventionsprogramm für junge Kraftfahrer. Polizeibeamte, Rettungsassistenten, Notärzte, Notfallseelsorger und Unfallopfer oder deren Angehörige treten in chronologischer Reihenfolge der Rettungskette auf und schildern ihre eigenen einschneidenden Erlebnisse bei oder nach einem gravierenden Verkehrsunfall mit jugendlichen Fahrern. Zur Verstärkung des Akteur-Teams sucht die Polizei Mettmann neue Mitwirkende, denen ein schwerer Unglücksfall im Gedächtnis geblieben ist.

In den etwa 60-minütigen Bühnenveranstaltungen werden schwere beziehungsweise tödliche Unfälle von jungen Fahrern aus dem Kreis Mettmann und deren Folgen mit Hilfe von Unfallaufnahmen und Bildern von Verletzungen vor etwa 200 bis 1000 Oberstufenschülern möglichst authentisch dargestellt.

Ziel der Veranstaltungen ist es, die Schüler als Fahrer, künftige Fahrer oder Mitfahrer für ein regelkonformes Verhalten im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Es wird vermittelt, dass Verkehrsunfälle passieren, weil die Fahrer Regeln missachten.

Besonders thematisiert werden Verkehrsunfälle mit den Hauptursachen Geschwindigkeit, Alkohol, Drogen, Handynutzung sowie Nichtanlegen des Gurtes. An dem Landesprojekt haben im Kreis Mettmann bereits fast 10.000 Schüler teilgenommen.

Die Vortragenden verdeutlichen schonungslos ihre eigenen Grenzen und Emotionen. Es gehört viel Mut dazu, offen über das Erlebte zu sprechen. Sie berichten von ihrer Arbeit in diesen Extremsituationen, dem "Funktionierenmüssen" - aber vor allem von ihren Gefühlen, Gedanken und den schrecklichen Bildern, die sie bis heute im Kopf haben.

"Fühlen Sie sich angesprochen und ist es Ihnen ein Anliegen, von solch einem Unfall, den Sie selbst oder als Helfer erlebt haben, auf der Bühne zu berichten", fragt die Polizei und bittet um Kontaktaufnahme mit der Direktion Verkehr, Verkehrsunfallprävention / Opferschutz. Projektleiter ist Karsten Ingenhoven, Telefon 02104 982-5110, karsten.ingenhoven@polizei.nrw.de. Weitere Infos unter www.polizei.nrw.de/artikel__157.html.

(wol)
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