Monheim Hammesfahr zieht an die Daimlerstraße

Monheim · Anwohner sorgten sich bei Bürgerbeteiligung um zusätzliche Verkehrsbelastung.

 Die Firma Hammesfahr will ihre Lagerfläche erweitern; auf einem Gelände an der Daimlerstraße,

Die Firma Hammesfahr will ihre Lagerfläche erweitern; auf einem Gelände an der Daimlerstraße,

Foto: Ralph Matzerath

Langfristig will die Firma Hammesfahr ihre Lagerfläche erweitern, und so passt der geplante Umzug von der alten Shell-Abfüllhalle auf die benachbarte Brachfläche hinter dem Monberg gut ins Konzept des Logistik- und Dienstleistungsunternehmens, wie Herbert Vogel, Mitglied der Geschäftsleitung, erläuterte. Das Familienunternehmen mit rund 200 Mitarbeitern hat 1998 die Funktion des Zentrallagerhalters für Henkel übernommen und bringt auf dem Gelände überwiegend Produkte wie beispielsweise Haarspray, Shampoo und Duschgel unter.

Bei einer Bürgeranhörung im Ratssaal konnten sich die Anwohner jetzt zur Änderung des Bebauungsplans "Gewerbegebiet Rheinpark" äußern. Bürgermeister Daniel Zimmermann hält die 3,4 Hektar große rechteckige Fläche mit Gleisanschluss an der Daimlerstraße für das Schmalregallager als geeignet. Eine Umwidmung von dem bestehenden Gewerbe- in ein Industriegebiet sei aber wegen der Lagernutzung notwendig, ergänzte Chefplaner Thomas Waters. Ein Änderungsverfahren sei "unproblematisch" und bereits eingeleitet. Waters beschrieb den Logistik- und Dienstleitungsbetrieb als "umweltverträglich", der Verkehr werde über die Schiene abgewickelt. Für den neuen Firmensitz gebe es erste planerische Entwürfe; die sehen ein Lagergebäude vor, in das die Güterzüge mit der Ladung einfahren und direkt entladen werden können. "Auch Erweiterungsflächen sind dort schon berücksichtigt", sagte der Chefplaner.

Bereits vor rund zehn Jahren sollte das Gelände für den Schrottverwerter IMR umgewidmet werden. Der damalige Bürgermeister Thomas Dünchheim (CDU) hatte sich für das Unternehmen stark gemacht, die Ansiedlung sei ein Gewinn, hieß es damals. Doch Kritiker beklagten, die Politik der Firma gehe am eigentlichen Konzept des Gewerbegebietes vorbei, Lärmentwicklung und Immissionen seien unzumutbar. Nach heftigen Protesten rückte die Politik von ihrer Entscheidung wieder ab.

Die Anwohner im Ratssaal befürchteten durch den Hammesfahr-Umzug in erster Linie mehr Lärmbelastung auf der Schwalbenstraße. Schon jetzt werde dort mehr gerast, als gefahren, hieß es. Zimmermann entgegnete, man habe schon einiges unternommen, um der Straße den Durchgangscharakter zu nehmen und etwa Blumenkübel aufgestellt. Der Lieferverkehr solle gezielt über Kielsgraben und Daimlerstraße gelenkt werden. "Oft sind es Auswärtige, die dort entlang fahren." Auch Herbert Vogel aus der Hammesfahr-Geschäftsleitung versuchte zu glätten: "Wir haben immer dieselben Lieferanten, die kennen die Strecke." Die Einfahrt über die Niederstraße sei zudem längst geschlossen, so dass die Nachbarn längst weniger Verkehr spüren müssten.

Die Offenlage für die Nutzungsänderung ist für Herbst 2016 anvisiert. Der Satzungsbeschluss steht im ersten Halbjahr 2017 an.

(pc)
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