Langenfeld Glaube und Seelsorge sind ihre Berufung

Langenfeld · Seit fast 20 Jahren ist Annegret Duffe Pfarrerin. Ihr Antrieb ist der tägliche Kontakt mit Menschen aus der Gemeinde in Reusrath.

 Annegret Duffe ist seit rund 20 Jahren in der evangelischen Kirche in Reusrath aktiv - gemeinsam mit ihrem Mann Christof Bleckmann.

Annegret Duffe ist seit rund 20 Jahren in der evangelischen Kirche in Reusrath aktiv - gemeinsam mit ihrem Mann Christof Bleckmann.

Foto: Ralph matzerath

Aufgewachsen ist Annegret Duffe in ländlicher Umgebung. Ihre Eltern hatten einen kleinen "Nebenerwerbshof" in Niedersachsen, wie sie es umschreibt. "Ein paar Hühner, Kühe und Schweine gab es bei uns, in einem kleinen Dorf am Mittellandkanal", erinnert sich die heute 51-Jährige. Es sei ein dörfliches Umfeld gewesen. "Das hatte schon etwas von ländlicher Idylle."

Nach ihrem Abitur trifft sie eine Entscheidung, die ihren Lebensweg nachhaltig beeinflusst: Sie studiert in Münster und Heidelberg Theologie - allerdings zunächst ohne den konkreten Wunsch, Pfarrerin zu werden. In den frühen 1980er Jahren sei ein Studium in dieser Fachrichtung durchaus nicht unüblich gewesen. "Meinen Eltern war das allerdings relativ fremd", erzählt sie. Dass sie doch Pfarrerin wurde, sei das Ergebnis einer Entwicklung gewesen. "Ich habe mich an diesen Beruf herangetastet."

Den Weg ins Rheinland fand sie über ihren Mann Christof Bleckmann, der ebenfalls Pfarrer in Reusrath ist. Kennengelernt haben sie sich während des Studiums. Auf diesem Weg wechselte sie auch in die Rheinische Kirche. 21 Jahre sind die beiden verheiratet. Vier Kinder sind aus der Ehe hervorgegangen. Seit 1997 ist Duffe an der Martin-Luther-Kirche im Langenfelder Süden aktiv.

An ihrer Arbeit schätzt sie vor allem die Begegnung mit vielen verschiedenen Menschen. "Das treibt mich im Wesentlichen an", sagt sie. Das Berufsbild beschränke sich dabei keineswegs auf Predigen und Seelsorge - auch wenn das freilich die zentralen Elemente geistlicher Arbeit sind. "Ich organisiere und koordiniere auch Aktionen in der Gemeinde, führe Gespräche und seit neustem beschäftige ich mich auch mit Bebauungsplänen sowie Mietspiegeln."

Gemeint ist damit vor allem die Strukturreform in der evangelischen Gemeinde. Als Mitglied des Lenkungsausschusses müsse sie sich auch mit eher "fachfremden" Themen beschäftigen. "Ansonsten ist der Übergang zwischen Privatleben und Beruf oft fließend und das macht mir Freude", sagt die vierfache Mutter. "Menschen unterstützen, Dinge umsetzen und mich in die Lage von Anderen zu versetzen - das sind die schönen Seiten an meinem Beruf." Sie sei "fest verwachsen" mit der Gemeinde. Da bleibt es nicht aus, dass sie auch schon einige lieb gewonnene Menschen verabschieden musste. Trauerarbeit, Sterbebegleitung und Seelsorge sind existenzielle Bestandteile ihrer Arbeit. "Dafür sind wir da", betont sie. Das sei nicht immer einfach, aber sie sehe sich natürlich auch als mitfühlende Begleiterin in schweren Zeiten.

Auf das Jahr 2017 freut sie sich besonders. Dann feiern Protestanten das Jubiläum des Thesenanschlag Martin Luthers im Jahr 1517. 500 Jahre später wird das Reformationsjubiläum 2017 in ganz Deutschland gefeiert. Da passt es auch gut ins Bild, dass Annegret Duffe ihr "20-Jähriges" in Reusrath feiert. "Luther hat sich damals getraut, dass Selbstverständliche in Frage zu stellen", sagt sie. "Und das sollte man auch heute noch machen - immer wieder. Ansonsten gelte der lutherische Grundsatz: "Gott ist an deiner Seite - egal, was passiert."

(RP)
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