Langenfeld Glastüren können Stände sicher machen

Langenfeld · Die Verwaltung und die Markthändler diskutieren über ein neues Konzept für die Markthalle. Nach dem letzten Einbruch hat die Polizei Teile des Diebesguts sichergestellt.

 Bedri Limani (r.) zeigt, wie seine Glastür funktioniert. Ebenso wie Nakarin Shakagoru, Mehmet Alev und Reza Kameneh will er Sicherheit für sein Geschäft in der Markthalle.

Bedri Limani (r.) zeigt, wie seine Glastür funktioniert. Ebenso wie Nakarin Shakagoru, Mehmet Alev und Reza Kameneh will er Sicherheit für sein Geschäft in der Markthalle.

Foto: Ralph matzerath

Reza Kameneh ist immer noch auf dem Baum. "Ich bestehe darauf, dass die Glastüren kommen", sagt er. Nur ein Wachmann reiche nicht, um die Markthalle vernünftig zu sichern, zumal dieser nicht rund um die Uhr im Einsatz ist. Kameneh ist einer der Händler, die sich nach dem Einbruch in die Halle mit dem Verwalter Joel Eliab van der Reijd getroffen haben. Ergebnis: offen. Viele Fragen sind noch ungeklärt, wie etwa die nach der Schadensregulierung. "Ich weiß nicht, wer meinen Schaden bezahlt", sagt Kameneh. Bei ihm sind Spirituosen im Wert von etwa 2500 Euro weggekommen, gibt er an. Außerdem habe er am Tag nach dem Einbruch sein Geschäft nicht öffnen können. "Der Ausgleich für den Umsatzverlust ist auch noch offen."

Verwalter van der Reijd zuckt die Schultern. "Das ist alles noch offen", räumt der Niederländer ein, der im Gegensatz zu seinem Vorgänger ein moderierendes Temperament hat und gesprächsbereit ist. Wie die Misere in der Halle gelöst werden soll, dafür hat auch van der Rijd noch kein fertiges Konzept. Das will er mit den Händlern diskutieren. Aktuell gibt es einen Wachmann.

Prinzipiell war das Konzept, dass die Halle um 19 Uhr schließt. Doch mit verlängerten Öffnungszeiten für die Burger-Bar, die auch öffnet, wenn die anderen Stände geschlossen sind, kippt das Konzept. Denn durch die Tür zur Halle (und damit zur Toilette) können Gäste auch in den Markthallenraum gelangen.

Bedri Limani, Inhaber des Eiscafés Aurora, hat mit dem Umbau seines Eis-Salons selbst für Abhilfe gesorgt. Er hat eine flexible Glastür, die er zur Halle hin schließen kann. "Die habe ich selbst bauen lassen und dafür 8000 Euro bezahlt", sagt Limani. Schienen für diese flexiblen und abschließbaren Türen sind an vielen Ständen bereits installiert. Die Glastüren sind gelagert und könnten wieder angebracht werden. Doch an der Salatbar etwa könnten sie nicht durch die Schienen laufen, weil die neue Theke im Weg ist. "Das ist problematisch", heißt es dort.

Jamal Sajadi vom Pomodore hat bei der Übernahme der Trattoria die Glastüren wieder anbringen lassen, um sein Geschäft zu schützen. Der Vorgänger hatte sie abmontiert. Doch weder der Thai-Imbiss noch der Fischstand haben vorinstallierte Schienen. Wie sein Stand sicherer werden könnte? Sandor Berec von Fisch Junk weiß es nicht. "Das ist auch eine Frage der Kosten", sagt er. Und so wie er seien viele Händler nicht bereit, diese zu übernehmen. Bauliche Veränderungen seien Sache der Verwaltung, findet er.

Alternativ käme ein umfassenderes Sicherheitskonzept in Frage. Van der Rijd holt gerade Angebote bei Sicherheitsfirmen ein. Ihm schwebt ein elektronisches Modell mit Bewegungsmelder, Videokamera und stillem Alarm vor.

Was die Schadensregulierung der fünf bestohlenen Händler betrifft, will er mit allen Gespräche führen. "Ich schätze, dass der Schaden sich auf rund 10.000 Euro beläuft."

Eine gute Nachricht hält die Polizei bereit. Sie hat Teile der gestohlenen Getränke sichergestellt und auch DNA-Spuren gesichert, sagt Polizeisprecherin Nicole Rehmann.

(RP)
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