Monheim Giftige Wurst entsetzt Hundebesitzer

Monheim · Tierschutzorganisation Peta hat eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt.

 Alexander Hordijk (l.) und Alfred Talg sind schockiert.

Alexander Hordijk (l.) und Alfred Talg sind schockiert.

Foto: Ingrid Knebel

Der Fund eines offenbar von Hundehassern am Rheinufer ausgelegten Giftköders beunruhigt Hundebesitzer. "Das ist eine Tierquälerei", entrüstet sich Alexander Hordijk. Er habe kein Verständnis für Menschen, "die unschuldigen Hunden bewusst Schaden zufügen wollen". Wie berichtet, waren am Wochenende am Rheindeich, in Höhe Bootshaus, vergiftete und mit Rasierklingensplittern durchsetzte Leberwurststücke entdeckt worden. Laut Rathaus-Sprecher Thomas Spekowius waren die gegen Hunde gerichteten Giftköder teils in Maulwurfshügeln versteckt. "Wir wollen keine Panik verbreiten, aber doch deutlich warnen."

Nach dem im Internet veröffentlichten RP-Bericht hat die bundesweit aktive Tierschutzorganisation Peta eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt. "Die Täter müssen schnellstmöglich gefasst werden, damit Hunde in Monheim wieder gefahrlos ausgeführt werden können", meint Judith Pein im Namen der Organisation mit Sitz im württembergischen Gerlingen. Zudem gefährdeten die vergifteten Würste Kinder und freilebende Tiere. Mit der für erfolgreiche Hinweise (unter Tel. 01520-7373341) ausgesetzten Prämie wolle Peta "einerseits die polizeiliche Ermittlungsarbeit unterstützen. Gleichzeitig wollen wir so alle Monheimer sensibilisieren, die Augen offenzuhalten." Darauf setzt auch Polizeisprecher Frank Sobotta, nach dessen Angaben bislang noch keine näheren Hinweise zum Täter vorliegen.

Pein rät Hundehaltern, die auf dem Deich ohnehin bestehende Anleinpflicht zu beherzigen und obendrein ihre Tiere gut im Auge zu behalten. "Wenn der Hund etwas im Maul hat, sollte man es sofort wieder herausholen. Hat er es bereits verschluckt, sollte man ihn ganz genau beobachten und schon beim kleinsten Verdacht einer Vergiftung mit ihm schleunigst zum Tierarzt gehen." Grundsätzlich fordere Peta die Einführung eines zentralen Meldesystems für Anschläge dieser Art. Durch eine Registrierung wären frühzeitig Warnungen über Giftköder oder sonstige Gefährdungen möglich. Zugleich würde die Häufigkeit solcher Fälle dokumentiert.

"Ich finde es unverständlich, dass Tierquälerei nur als Sachbeschädigung geahndet wird", meint der Monheimer Hundebesitzer Alfred Talg. Er hegt tiefen Groll gegen denjenigen, der die Giftköder ausgelegt hat. "Irgendwo steht er vielleicht und ergötzt sich daran, wenn es dem Hund schlecht geht."

(RP)
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