Kreis Mettmann Gewerkschaftsjuristen helfen bei Zoff im Job

Kreis Mettmann · Im Kreis Mettmann sind Beschäftigte in Bäckereien, Restaurants und Hotels überdurchschnittlich oft auf juristische Hilfe angewiesen. Das geht aus der Rechtsschutz-Bilanz der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Düsseldorf-Wuppertal hervor. "In der Region waren unsere Fachleute im vorigen Jahr insgesamt 274-mal im Einsatz", sagt NGG-Geschäftsführer Torsten Gebehart.

 Recht und Geld greifen oft ineinander.

Recht und Geld greifen oft ineinander.

Foto: Thinkstock

Besonders oft sei es um zu spät oder nicht gezahlte Löhne gegangen. Allein in diesem Bereich zählte die NGG 200 Streitfälle. Auch unerlaubte Kündigungen und fehlendes Weihnachts- oder Urlaubsgeld sorgten nach Gewerkschaftsangaben häufig für Ärger. "Viele Chefs kalkulieren damit, dass sich Mitarbeiter nicht wehren und alles hinnehmen. Der Rechtsschutz sorgt dafür, dass die Beschäftigten zu ihrem Recht kommen - zur Not vor Gericht", sagt Gebehart. Die Berater kümmerten sich auch ums Sozialrecht: Die Palette reiche vom Widerspruch gegen den fehlerhaften ALG-II-Bescheid bis hin zum Krankengeld, das nicht gezahlt wurde. Auch bei einer Insolvenz können Beschäftigte Hilfe bekommen. "Die Rechtsberatung ist zu einer wichtigen Anlaufstelle für Beschäftigte geworden. Besonders oft sind Arbeitnehmer aus dem Gastgewerbe sowie dem Fleischer- und Bäckerhandwerk betroffen", sagt Gebehart. Wenn ein offenes Wort mit dem Chef nicht reiche, so die NGG, sollten Arbeitnehmer sich professionelle Hilfe holen. Anspruch auf eine kostenlose Rechtsberatung hat, wer Mitglied einer DGB-Gewerkschaft ist.

(bine)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort