Langenfeld/Monheim/Hilden Gemeinsame Jugendhilfe spart Hilden 100.000 Euro

Langenfeld/Monheim/Hilden · Wenn die Zusammenlegung der drei Jugendwerkstätten aus Hilden, Monheim und Langenfeld nur Geldersparnis brächte - das Projekt hätte sich gelohnt. Allein die Stadt Hilden gibt 100.000 Euro weniger im Jahr aus als zuvor, also vor 2015, als die Kooperation vereinbart wurde. Die anderen beiden Städte sparen in ähnlicher Größenordnung. Es hat sich aber auch deshalb gelohnt, weil sich inhaltlich viel verbessert hat: Das berichtete der Geschäftsführer der GmbH namens "Bildung hoch 3" jetzt im Fachausschuss; Hilden ist der Sitz der Gesellschaft.

Olaf Schüren wertete die interkommunale Zusammenarbeit als großen Erfolg, von dem die Jugendlichen und jungen Erwachsenen als "Kunden" profitieren. "Es arbeitet nicht mehr jeder nur lokal, sondern mit viel mehr Trägern als früher - sowie dem Jobcenter", sagte Schüren. "Dadurch können wir weit mehr Maßnahmen anbieten als es jede Stadt allein für sich könnte." Zweck der Gesellschaft war und bleibt die Eingliederung von arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen ins Arbeitsleben sowie die Begleitung in der Zeit zwischen Schule und Beruf.

Von den drei Standorten sind die beiden in Langenfeld am stärksten ausgelastet, Schüren sprach hier von gewachsenen Strukturen. Derzeit gibt es elf Projekte, in denen 32 Mitarbeiter rund 350 Teilnehmer betreuen. Sie reichen von Ausbildungsbegleitenden Hilfen über die Potenzialanalyse in Klasse 8 bis zu den "Perspektiven für junge Flüchtlinge". Letzteres funktioniert nach Schüren bisher nicht gut; von zwölf Stellen seien nur fünf im Moment besetzt.

Schürens Kritik im Ausschuss war deutlich und lässt sich so zusammenfassen: Die einzelnen Maßnahmen werden von verschiedenen Trägern der Jugendhilfe angeboten, die vom jeweils anderen Projekt nicht automatisch etwas erfahren. Hier fehle eine Koordinierung: "Es spricht doch nichts dagegen, dass ein junger Flüchtling morgens einen Deutschkursus besucht und seine Kenntnisse nachmittags praktisch in einem Projekt anwenden kann.

" Das komme aber leider kaum vor. Grund: siehe oben. Zudem führten die Projekte nicht zu einem Schul- oder Berufsabschluss. Daran seien die jungen Flüchtlinge aber stark interessiert. 2,5 Millionen Euro jährlich braucht "Bildung hoch 3" als Zuschuss zu den Betriebskosten. Davon übernimmt Hilden anteilig 140.000 Euro für "einen der unverzichtbaren Bestandteile der Jugendhilfe", so Bürgermeistern Birgit Alkenings.

2012 zahlte Hilden für die damalige Gemeinnützige Jugendwerkstatt knapp 300.000 Euro.

(RP)
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