Monheim Gäste erleben Aluminium-Produktion

Monheim · Einmal pro Jahr präsentieren sich Unternehmen bei der "Langen Nacht der Industrie" der Öffentlichkeit.

 Thomas Brockmann (re.) ist Leiter der Werktechnik und er begleitete die interessierten Gäste auf der Führung durch das Unternehmen apt.

Thomas Brockmann (re.) ist Leiter der Werktechnik und er begleitete die interessierten Gäste auf der Führung durch das Unternehmen apt.

Foto: RALPH MATZERATH

Mit Schutzbrillen, Gehörschutzstöpseln und Headsets ging es für die interessierten Besucher durch das Werk von apt Extrusions. Der Monheimer Aluminium-Spezialist öffnete seine Türen für die Gäste der "Langen Nacht der Industrie". Die Teilnahme ist für die Besucher kostenlos. Die Nachfrage ist jedes Jahr sehr groß und übersteigt das Angebot an Plätzen deutlich.

"Aluminium ist für uns pure Leidenschaft", sagt Geschäftsführer Thomas Boddenberg zum Auftakt der Unternehmensbesichtigung. Dann stellt die Personalleiterin Elena Alvanos-Flad die Firma vor. Sie wurde 1972 gegründet und stellt Aluminiumprofile her, die zum Beispiel beim Auto- und Maschinenbau, in der Elektrotechnik, aber auch in den Bereichen Haushalt, Garten und Sport zum Einsatz kommen. Seit 2015 ist die chinesische Sedant Foundation Holding Co. Ltd. Mehrheitsgesellschafterin der apt Group, die heute über vier Unternehmen verfügt. Neben Monheim gibt es auch Standorte im bayrischen Eckental, im niederländischen Roermond und im tschechischen Cheb. Am Standort Monheim sind rund 350 Mitarbeiter beschäftigt.

"Bitte einmal zurücktreten, damit der Kollege an die Anlage kann!", fordert Thomas Brockmann die Besucher auf. Er ist Leiter der Werktechnik und begleitete die Gäste gemeinsam mit dem Leiter des Qualitätsmanagements, Hubertus Schomacher, auf der Führung durch das Unternehmen. Trotz der vielen Besucher läuft der Betrieb im Aluminiumwerk weiter. Um die Führung herum wird durchgehend gearbeitet.

"In Monheim werden etwa acht Prozent der Aluminiumprofile in Deutschland gefertigt", erklärt Brockmann. Dazu sind die tonnenschweren Strangpressen nötig, die das zuvor erhitzte Metall in die Form pressen. "Die Strangpressen sind das Herzstück unserer Anlage", erzählt Brockmann. Anschließend bekommen die Gäste die verwendeten Werkzeuge und fertige Profile zu sehen. Danach geht es zur Umschmelze. Da die Firma kein eigenes Aluminium herstellt, wird alter Schrott eingeschmolzen und wiederverwendet.

Zum Schluss führen Brockmann und Schomacher die Gäste durch das Eloxalwerk und die Verladehalle. Durch das Eloxal-Verfahren wird das Aluminium vor Korrosion geschützt. Bei der Besichtigung erklären die Mitarbeiter aber nicht nur die einzelnen Arbeitsabläufe, sondern stellen sich auch den Fragen der Besucher: Wie sind die Arbeitszeiten im Werk? Wie viel Aluminium läuft pro Stunde durch die Presse?

Für Andreas Maier ist die Veranstaltung eine gute Gelegenheit, Einblicke in ein Industrieunternehmen zu bekommen. "Ich bin beeindruckt, wie viele verschiedene Dinge in nur einem Unternehmen ablaufen und wie viele Werkzeuge zum Einsatz kommen", sagt er nach der Führung.

"Jungen Menschen Einblicke in die Industrieberufe zu ermöglichen ist unser Ziel bei der Langen Nacht der Industrie", sagt Elena Alvanos-Flad. Das Unternehmen wolle sich auch als möglicher Arbeitgeber präsentieren. Geschäftsführer Boddenberg stimmt seiner Kollegin zu und weist auf den Fachkräftemangel hin. "Wir möchten im Zeitalter der Überakademisierung auch die handfesten Berufe vorstellen", erklärt Boddenberg. "Was mich besonders begeistert ist, dass die ,Lange Nacht der Industrie' von Jahr zu Jahr mehr akzeptiert wird und immer mehr Zuspruch erhält", fügt der Geschäftsführer hinzu und kündigt an, dass apt Extrusions auch im nächsten Jahr wieder dabei sein wird.

(pg)
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