Langenfeld/Monheim Frauen verdienen weiter weniger Geld

Langenfeld/Monheim · Rund um den heutigen Weltfrauentag gibt es zahlreiche Veranstaltungen, aber auch Hinweise auf Ungleichbehandlung.

 Regina Konrad ist seit Februar Gleichstellungsbeauftragte in Monheim. Sie arbeitet in Teilzeit, um Familie und Job zu vereinbaren.

Regina Konrad ist seit Februar Gleichstellungsbeauftragte in Monheim. Sie arbeitet in Teilzeit, um Familie und Job zu vereinbaren.

Foto: rm-

Die Langenfelder Gleichstellungsbeauftragte Diana Skrotzki hat rund um den heutigen "Internationalen Frauentag" ein vielfältiges Programm zusammengestellt, das Frauen fördert. "Wir feiern nicht nur, sondern wollen auch auf die Defizite hinweisen", betont Skrotzki. So existiere noch immer eine Lohnlücke von 21 Prozent. "Wir haben nur 22 Prozent Frauen im Stadtrat", beklagt die Gleichstellungsbeauftragte. Zum einen geht es um die Selbstständigkeit der Frauen.

Zu einem offenen Treffen lädt beispielsweise das "Fachwerk" am 13. März zum Thema "Selbstständigkeit - Soll ich, kann ich, will ich?" in die "Kaffeezeit" ein. Der zweite Schwerpunkt liegt bei Frauen in der Kunst und auf der Bühne. Die Kabarettistin Andrea Volk tritt u. a. mit "Feier-Abend! Büro und Bekloppte" am 23. März, 20 Uhr, im Schaustall auf.

Ihre Monheimer Kollegin Regine Konrad ist auch für Männer da. Denn die Stadtverwaltung in Monheim ist gut aufgestellt: Viele junge Frauen haben Leitungs- und Führungspositionen inne. Gibt es da für sie überhaupt noch etwas zu tun? Die 48-Jährige betont, sie sei für Frauen und Männer da. Denn in der Verwaltung seien viele neue Stellen geschaffen worden. Und in den vergangenen Jahren seien sowohl Kolleginnen als auch Kollegen dazu gekommen. Es gab auch schon einige junge Männer, die in Elternzeit gegangen sind. Regine Konrad hofft, dass es bald noch mehr werden.

Teilzeit und Niedriglohn - bezogen auf den Kreis Mettmann ist beides weiblich: Noch immer seien dort 69 Prozent aller Teilzeit- und Minijobs in Frauenhand. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zum Internationalen Frauentag hin.

Bei den rund 43.300 Teilzeit-Stellen im Kreis liege der Frauenanteil nach Angaben der Arbeitsagentur sogar bei 79 Prozent. Torsten Gebehart von der NGG Düsseldorf-Wuppertal spricht von einer "Karrierefalle": Gerade in Hotels, Restaurants und Bäckereien seien Minijobs und Teilzeit-Verträge stark verbreitet. "Die Kellnerin in Vollzeit ist die Ausnahme", so Gebehart. Wer jedoch 20 oder 25 Stunden arbeite, habe es beim beruflichen Aufstieg deutlich schwerer. Das gehe aus einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung hervor. Danach sind für Teilzeit-Beschäftigte auch Gehaltszuwächse und Beförderungen seltener.

(pc)
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