Monheim Frank Gennes päppelt Fledermäuse auf

Monheim · Ende Mai bietet er für die Volkshochschule Führungen an. Er zeigt Kindern und Erwachsenen, wo die Jäger leben.

 Frank Gennes kümmert sich in seiner Garage um entkräftete Tiere. Mit Insekten und Mehlwürmern werden sie schnell wieder fit.

Frank Gennes kümmert sich in seiner Garage um entkräftete Tiere. Mit Insekten und Mehlwürmern werden sie schnell wieder fit.

Foto: Matzerath

Viele Tiere sind inzwischen aus ihrem Winterschlaf erwacht. Auch die Fledermäuse haben ihre Winterquartiere verlassen, um über Häuser, Parks und Gärten zu fliegen. Bei Einbruch der Dämmerung jagen sie nach Insekten. Eine Art, die in der Region besonders häufig vorkommt, ist die Zwergfledermaus. Ein ausgewachsenes Exemplar ist so groß wie ein Daumen. Ihre Babys wiegen so viel wie ein Gummibärchen. "Um zu wachsen, müssen sie viele Insekten fressen. Mitunter entdeckt man geschwächte oder verletzte Fledertiere, die auf dem Boden liegen oder hilflos an der Wand hängen. Dann sollte man ihnen helfen, weil sie sonst leicht zur Beute von Katzen oder Hunden werden können", sagt Frank Gennes, der seit zwei Jahren Nabu-Stadtbeauftragter ist. Er kümmert sich seit 2014 um Fledermäuse, die unter Naturschutz stehen. Eine Fledermaus lebt bei ihm zu Hause. "Fledi wurde mir gebracht. Ich füttere das völlig entkräftete Tier täglich, bis es wieder stark genug ist", sagt Gennes.

Der Stadtbeauftragte empfiehlt beim Fund einer Fledermaus, das Tier zunächst mit einem weichen Tuch vorsichtig in einen Pappkarton mit Luftlöchern zu legen und ein kleines Schälchen mit Wasser daneben zu stellen. Es reiche, wenn man in einen Schuhkarton ein Stück Küchenrolle oder ein weiches Tuch legt, an dem sich die Fledermaus festhalten könne. "Später kann man die Schachtel dann draußen an einer geschützten Stelle, wie zum Beispiel auf einem Balkontisch, aufstellen und erst einmal warten. Manchmal erholen sich die Tiere einfach nur kurz in der offenen Kiste und sind schon am nächsten Tag wieder weg", sagt Gennes. Finder von Fledermäusen, die sich nicht sicher sind, ob ein Tier ernsthaft verletzt ist, können einen Findling nach Absprache auch bei ihm vorbeibringen. Er hat seit 2014 in seiner Garage eine Fledermausrettungsstation eingerichtet. Im letzten Jahr lebte dort Freddy für ein paar Tage. Familie Gennes fütterte die Zwergfledermaus mehrmals täglich mit einer Wasser-Milch-Lösung und zerquetschten Mehlwürmern. "Meine zehnjährige Tochter Olivia ist mittlerweile eine richtige Expertin und begleitet mich sogar auf meinen Fledermausexkursionen", sagt Gennes. Mehrmals im Jahr führt der Nabu-Stadtbeauftragte eine Fledermausführung durch. In ausgewiesenen Gebieten in Monheim und Umgebung zeigt er Erwachsenen und Kindern dann, wo die kleinen Jäger leben. Nächste Termine sind am 29. und 30. Mai. Anmeldung über die VHS unter www.vhs.monheim.de. Infos gibt Gennes, telefonisch unter 0157 83836099, oder per E-Mail: f.gennes@nabu-kv-mettmann.de.

(RP)
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