Monheim Flüchtlingskinder bauen Loungemöbel

Monheim · In einem Projekt des katholischen Sozialdienstes SKFM griff der Nachwuchs zu Säge und Schrauber.

 Die Flüchtlingskinder von der Niederstraße freuen sich mit ihren Projektbegleitern über ihr "Handwerker-Diplom" nach einer Woche Hämmern und Sägen.

Die Flüchtlingskinder von der Niederstraße freuen sich mit ihren Projektbegleitern über ihr "Handwerker-Diplom" nach einer Woche Hämmern und Sägen.

Foto: SKFM

Janika Quirl und Alexander Bülles, zwei Sozialpädagogen des Monheimer Unternehmens "Social Experience Experts" (SEE), haben jetzt mit den Flüchtlingskindern, die an der Niederstraße untergebracht sind, Loungemöbel für das Außengelände gebaut. Auf diese Weise haben die Kinder erlebt, dass sie trotz ihrer unsicheren Lebenssituation etwas bewirken können.

Mit einem Handzettel in deutscher, serbokroatischer und arabischer Sprache informierte der Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer (SKFM) die von ihm betreuten Flüchtlingsfamilien über das Vorhaben. Ziel war es, Bänke, Stühle, Hocker, Liegestühle, Tische und weitere Möbelstücke zu zimmern. Finanziert wurde das Projekt über Fördergelder des Deutschen Kinderhilfswerks. Die Kinder und Jugendlichen im Alter von 5 bis 24 waren eine Ferienwoche lang konzentriert bei der Sache - und lernten ganz nebenbei auch weiter Deutsch, besonders Wörter wie "Säge" oder "Schrauben".

"Bauen wir heute wieder?" Mit dieser Frage wurden Quirl und Bülles täglich bestürmt, kaum dass sie aus dem Auto gestiegen waren. "Ich nehm' das Werkzeug", "ich mache das" - bei soviel Hilfsbereitschaft war der Pavillon schnell aufgebaut. Als am ersten Tag der Lastwagen mit dem Holz ankam, legten die Flüchtlingskinder begeistert los. "Wichtiger als die Produkte sind die Momente, in denen die Augen vor Stolz leuchten", berichtet Bülles und zitiert stolze Bekundungen wie: "I c h habe ganz allein das Brett durchgesägt" oder "W i r haben gemeinsam diesen Tisch gebaut".

"Es war eine wahre Freude zu sehen, wie die Kinder bei der Sache waren", sagt Janika Quirl. Die letzte Frage jeden Tages war dann auch: "Kommt ihr morgen wieder?" Große Augen gab es dann noch zum Ende der Werkwoche bei der Verteilung der Teilnahme-Urkunden, dem "Handwerker-Diplom". Mit Orangensaft und Keksen wurde der Abschluss des Projekts gefeiert - selbstverständlich auf den eigenen neuen Möbeln. "Diese Arbeit trug erheblich dazu bei, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Kinder und Jugendlichen untereinander zu stärken", betont Quirl.

(bmw)
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