Monheim/Langenfeld Flüchtlinge verlassen Baumberger Sporthalle

Monheim/Langenfeld · Am 29. Februar endet das Amtshilfeersuchen der Bezirksregierung. Ob weitere Menschen kommen, ist ungewiss.

 Im August 2015 wurde die Liselott-Diem-Sporthalle in Baumberg für die Ankunft der Flüchtlinge vorbereitet.

Im August 2015 wurde die Liselott-Diem-Sporthalle in Baumberg für die Ankunft der Flüchtlinge vorbereitet.

Foto: RALPH MATZERATH

Im Herbst waren bis zu 150 Flüchtlinge in der Notunterkunft Liselott-Diem-Sporthalle in Baumberg untergebracht. Seit Anfang Januar sind alle Familien und auch die alleinreisenden jungen Männer auf andere Städte verteilt worden, sagt Dietmar Marx vom Referat Ordnung und Soziales. Zum Schluss habe sich nur noch eine fünfköpfige Familie in der Unterkunft aufgehalten. Die Flüchtlinge kamen vorwiegend aus Nordafrika, Syrien und Albanien. Einige stammten aus Afghanistan, dem Irak, Iran und Eritrea.

Ob das Amtshilfegesuchen tatsächlich am 29. Februar endet, oder ob neue Flüchtlinge zugewiesen werden, vermag Marx nicht vorherzusagen. "Wir haben die Bezirksregierung angeschrieben, aber noch keine Antwort erhalten, ob die Unterbringung ausläuft." Die weiterhin mit Betten bestückte Turnhalle ist zur Zeit verriegelt und wird von Mitarbeitern des Wachdienstes beobachtet. Auch der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) ist vor Ort geblieben. Und die Helfer stehen auf Abruf bereit, falls sich kurzfristig ein Bus mit neuen Flüchtlingen ankündigt. Seit August ist die Baumberger Turnhalle eine der Erstaufnahmestellen des Landes für noch nicht registrierte Flüchtlinge. Ganze 48 Stunden hatte die Stadt damals Zeit vor der ersten Belegung. Mit Hilfe des Roten Kreuzes und vielen Ehrenamtlichen wurde die Betreuung gemeistert. Täglich boten die Mitarbeiter des Jugendamtes Malaktionen für die Kinder an; die Volkshochschule organisierte Deutschkurse - auch an den Wochenenden, berichtet Marx. Die Halle an der Geschwister-Scholl-Straße steht damit dem Vereinssport weiterhin nicht zur Verfügung. Erst wenn sichergestellt ist, dass keine weiteren Flüchtlinge kommen, kann sie leergeräumt und renoviert werden.

In Langenfeld sind seit letztem Jahr in vier Sporthallen Asylbewerber untergebracht: Zunächst wurde als Flüchtlingsunterkunft die Turnhalle Am Hang genutzt, danach folgten die Hallen der Wiescheider Grundschule sowie die sonst auch von Vereinssportlern genutzte Wilhelm-Würz-Halle neben der Grundschule Richrath-Mitte an der Jahnstraße. Zudem dient die kleine Turnhalle des Konrad-Adenauer-Gymnasiums weiter als Notunterkunft für noch nicht registrierte Flüchtlinge, auch wenn das Land diese Erstaufnahmeeinrichtung zurzeit kaum nutzt. Nach Angaben der städtischen Beigeordnete Marion Prell sollen durch die Schaffung von Wohnplätzen für mehr als 1200 Flüchtlinge an verschiedenen Standorten die Turnhallen möglichst nach den Sommerferien wieder für Schüler und Vereinssportler zur Verfügung stehen. "Aber sicher ist das nicht. Zurzeit lässt sich überhaupt nicht abschätzen, wie viele Asylbewerber Langenfeld in diesem Jahr noch zugewiesen werden."

(RP)
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