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Monheim Firma Menk liebäugelt mit Kiesabbau-Museum

Monheim · Die Geschäftsführerin des Wasserwirtschafts-Unternehmens will den Monheimer Betrieb neu aufstellen und internationale Märkte erobern.

 Der Plüschtropfen des Monheimer Traditionsunternehmens soll zeigen: Menk lebt. Geschäftsführerin Lilo Ihringer stellte das Maskottchen jetzt vor.

Der Plüschtropfen des Monheimer Traditionsunternehmens soll zeigen: Menk lebt. Geschäftsführerin Lilo Ihringer stellte das Maskottchen jetzt vor.

Foto: rm-

"Wie, Menk macht doch zu." "Die Firma gibt es doch gar nicht mehr." Diese Äußerungen hörte Lilo Ihringer, als sie sich bei diversen Neujahrsempfängen in Monheim als neue Geschäftsführerin der Menk GmbH & Co KG vorstellte. Deshalb will sie jetzt den Beweis führen, dass Menk lebt - und zwar in Form eines großen grünen Plüschtropfens mit Namen "Ole Menk". Gestern stellte sie die von der Schneiderei Aleganto gefertigte Stoffversion der alten Firmenkultfigur vor, die einst die Künstlerin Katharina Hannemann geschaffen hat. Seinen ersten öffentlichen Auftritt wird Ole bei der Baumesse "Haus" in Dresden haben.

"Wir bleiben auf zirka 8000 Quadratmetern am Standort Opladener Straße mit dem Verwaltungsgebäude, Lagerflächen und einer Montagehalle bestehen", sagt Lilo Ihringer. Dort präsentiert Menk eigene Produkte, wie Kläranlagen, Schachtringe, Regenwasserspeicher, Sickerschächte, aber auch Handelsware anderer Hersteller, wie Betonplatten und -steine für den Straßenbau. "Unser großes Thema ist ja Wasserwirtschaft: Wir bieten Lösungen für Einzelhäuser und Siedlungen, die nicht an ein zentrales Entsorgungssystem angeschlossen sind", sagt die neue Geschäftsführerin. In einer der Hallen, aus der eine Großmaschine herausgebaut wurde, könnte sie sich vorstellen, ein Museum für die Geschichte des rheinischen Kiesabbaus und seine Auswirkungen auf Ökologie und Wirtschaft einzurichten. Auf den etwa 10.000 Quadratmetern des Firmengeländes, die derzeit von anderen Firmen - etwa von den Subunternehmern der Mega - als Lagerfläche genutzt werden, sollen künftig andere Gewerbebetriebe entstehen. Südlich davon, am Monbagsee, plant die Stadt in Erweiterung des Musikantenviertels ein kleines Wohngebiet.

Am 1. Dezember ist die Elektro- und Sicherheitsingenieurin mit Schwerpunkt Strahlungs-, Explosions- und Brandschutz neben Kai Menk in die Geschäftsführung eingestiegen. Die 57-Jährige ist ebenfalls eine Urenkelin des Firmengründers Emil Menk und war in den vergangenen sieben Jahren im internationalen Industrieanlagenbau tätig. Davor hatte die gebürtige Frankfurterin ein Beratungsbüro für Ingenieurleistungen in Darmstadt unterhalten und war 30 Jahre lang ehrenamtlich vor allem in dem Bestreben engagiert gewesen, Kinder - und hier vor allem Mädchen - für Technik zu begeistern. Inzwischen habe sich ihr Engagement auf soziale Projekte in Kamerun verlagert. "In Afrika sterben so viele Menschen an Cholera - nur, weil ihr Trinkwasser verunreinigt ist", sagt sie. Eine Lösung wäre die Aufbereitung und Wiederverwendung von Brauchwasser.

Ihre internatonalen Erfahrungen sollen sich künftig daher auch in der Ausrichtung der Menk'schen Produktion niederschlagen, die sich seit 2010 in Landsberg bei Halle befindet. Während ihr Vorgänger die Produktionspalette stark eingegrenzt habe, wolle sie wieder mehr auf Vielfalt setzen. "Damit kann man auch besser auf sich verändernde Märkte reagierten", sagt die Chefin von 30 Mitarbeitern. Und solch dezentrale Wasserlösungen, wie sie das Unternehmen biete, seien überall auf der Welt gefragt: Sie habe schon Kontakte nach Indien, Russland, in den Iran, nach Mauretanien und Libyen geknüpft. Auch innerhalb der schnell wachsenden Mega-Städte könnte man so Lösungen für kleinere Einheiten von 200 bis zu 500 Haushalten schaffen. "Zunächst aber müssen wir uns in Deutschland neu aufstellen."

(RP)
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