Langenfeld Feuchtigkeit setzt Schloss Benrath zu

Langenfeld · Sowohl im Haupthaus als auch in Keller und Orangerie gibt es Schäden. Sie sollen jetzt schrittweise beseitigt werden.

 Schloss Benrath in einer Aufnahme des Monheimer Fotografen Friedemann Fey.

Schloss Benrath in einer Aufnahme des Monheimer Fotografen Friedemann Fey.

Foto: Friedhelm Fey

Der vielerorts am Benrather Schloss bröckelnde Putz war es nicht, der 2012 den Traum von der Aufnahme des Rokoko-Ensembles auf die Weltkulturerbe-Liste platzen ließ. Das NRW-Bauministerium strich auf Empfehlung einer Expertenkommission das Schloss von der deutschen Wunschliste, Man war der Überzeugung, dass inzwischen schon so viele Schlösser auf dieser Liste stehen, dass man mit dieser Bewerbung scheitern würde.

Doch das heißt nicht, dass man das pfirsichblütenfarben gestrichene Jagdschloss, das zwischen 1755 und 1773 für Kurfürst Carl Theodor gebaut wurde, dem Verfall preisgeben darf. Denn über die Jahre wurde der Sanierungsbedarf immer größer, weil wie an anderen städtischen Gebäuden, viel zu wenig Geld in die Bauunterhaltung investiert wurde.

Die Summe, die 2015 bei der Aufstellung eines Schadenskatasters durch die Stiftung zusammenkam, lag bei deutlich mehr als 20 Millionen Euro. Da kommt die Zusage über Bundesmittel in Höhe von 20 Millionen Euro für die Sanierung des denkmalgeschützten Ensembles zur rechten Zeit. Jetzt hat der Haushaltsauschuss des Bundestages diese Summe in seiner Finanzplanung eingestellt.

Der Bundestagsabgeordnete der SPD für den Düsseldorfer Süden, Andreas Rimkus, setzte sich nach eigenem Bekunden schon 2015 dafür ein, dass die Stiftung aus dem gleichen Denkmal-Förderprogramm 400.000 Euro als Sanierungszuschuss erhielt, weil er findet, dass das "Schloss Benrath ein Kulturdenkmal von besonderer und auch bundesweiter Bedeutung ist."

Doch da die Stadt Düsseldorf dies damals zum Anlass nahm, den städtischen Zuschuss zum Unterhalt der barocken Anlage in gleicher Höhe zu kürzen, war dieses Geld ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Für dieses Jahr hatte die Stadt der Stiftung 750.000 Euro Bauunterhaltungsmittel zur Verfügung gestellt. Wie viele Jahre ins Land gehen würden, um eine Mängelliste im Gegenwert von deutlich über 20 Millionen Euro abzuarbeiten, das hat sich auch der Kaufmännische Vorstand der Stiftung, Nicolas Maas, leicht ausrechnen können. Um so glücklicher ist er über die Förder-Zusage durch den Bund: "Ich freue mich sehr, dass die vielen Gespräche zum Erfolg geführt haben", sagt er.

Im Frühjahr soll am Schloss mit einer Maßnahme begonnen werden, die schon für dieses Jahr auf der Agenda gestanden hatte: die Sanierung von Treppe und Terrasse an der Schlossvorderseite. Das heißt nicht, dass anschließend alle Baumängel in einem Rutsch beseitigt werden. Der Aquazoo, der immer noch nicht wieder eröffnet hat, ist Maas dafür Mahnung genug. "Wir wollen das Schloss, wenn möglich, im laufenden Betrieb und Schritt für Schritt sanieren", sagt Maas. Das kann dann bis zu 15 Jahre dauern.

(RP)
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