Langenfeld Faire Waren für die Adventszeit

Langenfeld · Die Weltläden empfehlen sich für den Weihnachtseinkauf. Die Auswahl geht über Tee oder Kaffee weit hinaus.

 Hannelore Kukulik zeigt im Weltladen Gruiten einem Adventskalender mit fair gehandelter Schokolade - sehr beliebt in diesem Advent.

Hannelore Kukulik zeigt im Weltladen Gruiten einem Adventskalender mit fair gehandelter Schokolade - sehr beliebt in diesem Advent.

Foto: Olaf Staschik

Teilen ist rund um die Advents- und Weihnachtszeit sehr beliebt. Sankt Martin zeigt, wie es geht. Die Spendenbereitschaft bei den Bürgern ist hoch. Doch beim Bestücken des Adventskalenders, der weihnachtlichen Dekoration und beim Geschenk zu Nikolaus kann noch einen Schritt weiter gegangen werden. Dass zum Beispiel die Hersteller von Kakao, Kaffee, Schokolade und auch Weihnachtsdekoration in aller Welt einen fairen Lohn für ihre Arbeit bekommen, darum kümmern sich Fairtrade-Gesellschaften. Die größte in Europa ist die Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt, kurz Gepa. Sie beliefert die Weltläden in der Region.

In Haan - die Stadt darf seit Anfang dieses Jahr das Siegel "Fairtrade town" führen - findet sich der Weltladen im "Haus an der Kirche", Kaiserstraße 40. Schon seit über 30 Jahren gibt es hier fair Gehandeltes. "Derzeit haben wir schöne Weihnachtsdekorationen aus Olivenholz", erzählt Jutta Steffens. Krippen und Sterne, Tannenbäume und Tiere - "alles handgefertigt", versichert sie. Die Kunstwerke kommen von einem Projekt im Westjordanland, das vor allem Menschen mit Behinderung eine berufliche Perspektive bietet. Eine kleine Krippe kostet 13,50 Euro, die große ist für 19,50 Euro zu haben. Die Schokoladenauswahl ist groß und vielfältig. "Wir haben Sorten mit bis zu 85-prozentigem Kakaoanteil", sagt Steffens. Die Tafel mit 70 Prozent Kakao mit Orange kostet 2,30 Euro. "Natürlich sind die Produkte bei uns etwas teurer als beim Discounter", gibt Karin Nelles vom Weltladen der Katholischen Kirche in Monheim zu. Das hat seinen Grund: Neben fairen Löhnen für die Produzenten geht ein Teil des erwirtschafteten Umsatzes in Bildungs- und Infrastrukturprojekte der entsprechenden Länder. "Am besten verkaufen sich bei uns Schokolade, Tee und Kaffee", weiß Nelles. Das Pfund Kaffee für ein gemütlich-faires Weihnachtsfrühstück kostet fast sieben Euro. "Der kommt teilweise aus Ruanda", wo die Gemeinde derzeit ein Missionsprojekt unterstütze. "Außerdem ist unser Vollrohrzucker sehr beliebt."

Auch in Hilden kann fair gekauft werden. Im Foyer der Friedenskirche hat Pfarrer Yorck-Peter Wolf die Produkte gut sichtbar in drei Vitrinen aufgestellt. Hier gekauft, könnte der Rotwein zum Fest diesmal aus Südafrika stammen (ab 5,50 Euro die Flasche). Kakao fürs Gebäck gibt es für 4,80 Euro, Trinkschokolade für 4,50 Euro. Für Wolf ist der Verkauf der fairen Produkte zweitrangig. "Wichtig für uns ist die Beschäftigung und Begegnung", um ein Bewusstsein zu schaffen. "Unsere Konfirmanden lernen etwas über Herkunft und Herstellung der Produkte." Zur Adventsfeier am Sonntag stehen sie dann bereit und bieten die Waren zum Kauf an.

Im Weltladen der katholischen Pfarre St. Josef in Langenfeld sind die aus Bioschokolade hergestellten Nikoläuse "fast schon ausverkauft", erzählt Ingrid Sinzel, die sich schon seit mehr als zehn Jahren um den fairen Verkauf kümmert.

Die Gepa hatte vor zwölf Jahren die Idee, den Schoko-Nikolaus als Bischof darzustellen - mit Stab und Mitra. "Damit wurde beim Kunden ein Nerv getroffen", weiß Sinzel. Den kleinen aus Vollmilch gibt es für einen Euro. Der große kostet 1,80 und der Nikolaus "für Kenner" hat einen Kakao-Anteil von 70 Prozent und kostet 2,70 Euro. Auch Adventskalender (3,50 Euro) gehen hier fair über den Ladentisch: Das Titelbild von Künstlern aus Brasilien zeigt, wie dort das Weihnachtsfest gefeiert wird; in warmen Farben - und drin ist natürlich faire Schokolade. Filzsachen aus Nepal bieten sich als Baumschmuck an. "Sterne, Nikoläuse oder Engelchen gibt es für 2,50 Euro das Stück."

(RP)
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