Langenfeld Fährsteg für Piwipper Böötche

Langenfeld · Im Frühjahr 2012 soll der Fährbetrieb zwischen Monheim und Dormagen-Rheinfeld wieder aufgenommen werden. Dafür wurde jetzt auf Dormagener Seite ein zwölf Tonnen schwerer Anlegesteg zu Wasser gelassen. Ein "Etappensieg" für die Organisatoren.

 Da war Millimeterarbeit gefragt, als der zwölf Tonnen schwere Anlegesteg ins Wasser gelassen wurde. Heiner Müller-Krumbhaar (r.) und Guido Schenk vom Verein "Piwipper Böötchen" sind froh, dass die Arbeiten reibungslos geklappt haben.

Da war Millimeterarbeit gefragt, als der zwölf Tonnen schwere Anlegesteg ins Wasser gelassen wurde. Heiner Müller-Krumbhaar (r.) und Guido Schenk vom Verein "Piwipper Böötchen" sind froh, dass die Arbeiten reibungslos geklappt haben.

Foto: Hans Jazyk

monheim/dormagen Die Wiederaufnahme der Fährverbindung zwischen Dormagen-Rheinfeld und Monheim ist erneut ein Stückchen näher gerückt: Am Samstag wurde am Piwipper Ufer der Anlegesteg erfolgreich ins Wasser gelassen. "Es ist ein weiteres Etappenziel zur Wiederbelebung der Fährverbindung", sagt Guido Schenk, stellvertretender Vorsitzender des Vereins "Piwipper Böötchen".

Schweres Gefährt hatten die Helfer am Samstag auffahren lassen. Ein Kran mit einer Armlänge von 50 Metern hob den sechs Tonnen schweren Ponton ins Wasser. "Da war wirklich Millimeterarbeit gefragt", sagt Werner Stüttgen, Einsatzleiter. Er lobt auch die Mithilfe der vielen Ehrenamtlichen.

Schon vorher war wochenlang gearbeitet worden: 200 Kubikmeter Beton vergossen die Helfer für die Fundamente. Sie gehen zwei Meter tief in die Erde. Auf einem liegt die Brücke, an drei anderen sind Stahlseile angebracht, die zu dem Ponton führen. Auch der graue Stahl des Steges selbst musste drei Mal mit einem Speziallack bestrichen werden. Doch die Arbeit hat sich gelohnt. Jetzt liegt der Anlegesteg am Ufer, 24 Meter lang und zwölf Tonen schwer.

Der Verein "Piwipper Böötchen" hat sich bei seiner Gründung vor eineinhalb Jahren das Ziel gesetzt, die Fährverbindung neu zu beleben. "Wir haben das Programm bislang toll durchgezogen", sagt Heiner Müller-Krumbhaar, Vorsitzender des Vereins. Auch die Finanzierung habe bislang keine Probleme bereitet. 140 000 Euro private Spenden habe der Verein bis jetzt erhalten.

Die Stadt Düsseldorf spendete den Anlegesteg und den Ponton. Für die Montage allerdings musste der Verein mit rund 50 000 Euro selbst aufkommen. Guido Schenk spricht in diesem Zusammenhang von guter interkommunaler Zusammenarbeit. Ohne die Spende aus Düsseldorf wäre das nicht möglich gewesen.

Die Fährverbindung hat eine Tradition, die ins Mittelalter zurückreicht. 1977 wurde der Verkehr eingestellt. Dass die Fähre bald wieder fahren soll, eröffnet neue Perspektiven: "Ich habe schon einen Anruf vom Monheimer Standesamt bekommen", sagt Müller-Krumbhaar. "Sie haben vorgeschlagen, Trauungen auf dem Rhein zu organisieren."

Zurzeit wird das "Böötchen" in der Mondorfer Lux-Werft restauriert. Rund 130 000 Euro muss der Verein an die Werft zahlen, so Müller-Krumbhaar. Im Frühjahr 2012 soll die Fähre über den Rhein als Verbindung zwischen den beiden Städten dann endlich wieder einsatzbereit sein.

(RP/jco)
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