Langenfeld/Monheim Experimente für das Klassenzimmer
Langenfeld/Monheim · Grundschulen machen auch naturwissenschaftliche Versuche im Unterricht. Der Konzern BASF organisiert unter anderem Fortbildungen für Lehrer.
Die zentrale Frage steht an der Tafel: "Wie kann man es schaffen, dass ein Tier bei einem Tauchgang trocken bleibt?" Als Tier dient dabei ein Keks in Schmetterlingsform. Eine kleine Plastikbox wird zum Schwimmbecken. Außerdem gibt es einen Becher, ein Teelicht und natürlich Wasser. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Tanja Freisberg rätseln die Zweitklässler der Lottenschule, wie das scheinbar unmögliche gelingen kann.
Leonard (7) meint, dass die Luft das Wasser irgendwie verdrängen könnte. Sein Kumpel Davide würde hingegen den Keks am liebsten essen. "Luftglocke" nennt sich das Experiment, das Freisberg vorbereitet hat. "Wir wollen uns auf diesem Weg physikalischen Grundgesetzen nähern", sagt die 27-Jährige. Auf spielerische Art sei es einfacher, Kinder an die Naturwissenschaften heranzuführen. So oft wie möglich führt sie Experimente mit ihrer Klasse durch. Leider, sagt sie, fehle es an der Lottenschule - wie an den meisten Grundschulen - an den passenden Räumen für kleine Experimente.
Am Ende der Versuche sollen die Schüler ein Protokoll schreiben. Ihre Beobachtungen, die Herangehensweise und eine mögliche Analyse sollen sie festhalten - "natürlich alles kindgerecht", wie Freisberg betont. Sie hat an Seminaren des Konzerns BASF teilgenommen, die spielerische Experimente für Grundschullehrer vermitteln. Bereiche wie Physik, Chemie, Biologie und Technik stehen dabei im Mittelpunkt. "Damit soll das Interesse für Naturwissenschaften frühzeitig geweckt werden", sagt die Lehrerin für Mathematik und Sachkunde.
Das Vorhaben gelingt: Eifrig experimentieren die Grundschüler mit dem Schmetterlings-Keks. Wird das Glas über das Teelicht-Bötchen gestülpt verdrängt die Luft das Wasser tatsächlich - und das Tier bleibt trocken. "Das sind ganz einfache Experimente, die viel für den Unterricht bringen", findet Freisberg. Die Fortbildungen von BASF beinhalten auch Materialpakete für die Versuche. Gläser, Siebe und andere Utensilien sind dabei, um ein kindgerechtes Labor zu errichten.
Insgesamt 16 Lehrer von elf Schulen haben an der Fortbildung des Chemieunternehmens teilgenommen. Darunter die GGS Götscher Weg, die Peter-Härtling-Patenschaftsschule, die Grundschule Richrath-Mitte, die GGS Wiescheid, die KGS Christopherus-Schule, die Don-Bosco-Schule in Langenfeld. In Monheim waren neben der Lottenschule die Winrich-von-Kniprode-Schule und die Armin-Maiwald-Schule dabei.
In den Grundschule gibt es anders als an weiterführenden Schulen keine naturwissenschaftlichen Räume. "Deshalb begrüßen wir die Initiative des Unternehmens, mit kleinen Experimenten die Begeisterung für Naturwissenschaft zu wecken", sagt Peter Heimann, bei der Stadt Monheim für Schulen zuständig.
"Für uns sind Lehrer Multiplikatoren", sagt BASF-Sprecherin Birte Kattelmann-Jadgt. "Ziel unseres Engagements ist es, Nachwuchs für Naturwissenschaften zu gewinnen."
Im Frühjahr werde es eine Nachfolgeveranstaltung geben, kündigt sie an. Zuvor erhalten die teilnehmenden Lehrer eine Materialbox mit Bechergläsern, Filtern, Filterpapier und Pipetten, die die Arbeit der Lehrer erleichtern sollen.