Langenfeld Ex-Schüler feiern das 25-Jährige ihrer Gesamtschule

Langenfeld · Mehr als 1000 Ehemalige trafen sich zum Silberjubiläum der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule in Richrath.

 Drei von vielen, die in Richrath Abitur gemacht haben: (v.l.) Riccardo Tarantini, Sabrina Westendorf und Martin Hartmann.

Drei von vielen, die in Richrath Abitur gemacht haben: (v.l.) Riccardo Tarantini, Sabrina Westendorf und Martin Hartmann.

Foto: RALPH MATZERATH

Wenn über 1000 Ehemalige den Weg nach vielen Jahren zurück in ihre alte Schule finden, dann müssen ihre Lehrer viel richtig gemacht haben. Die Bettine-von-Arnim-Gesamtschule öffnete jetzt nach dem Sommerfest ihre Türen für ein großes Ehemaligen-Treffen zum 25-jährgen Bestehen. Mit besonderem Stolz blickten die Ex-Schüler des Gründungsjahrgangs auf die Entwicklung der ehemals so skeptisch beäugten Schule. So wie Dino Engelhardt, der bei den ersten Abiturienten dabei war und immer "supergerne" auf die Gesamtschule gegangen ist - anfangs noch am Götscher Weg.

Engelhardt traf auf seinen Schulleiter von damals, Peter Behringer, der tief gerührt all jene wiedersah, die bei ihm im Klassenzimmer gesessen und in den Pausen auf dem Schulhof getobt hatten. "Soviel Erinnerungen an eine so tolle Zeit, ich bin von Gefühlen überwältigt", sagte Behringer, der seit drei Jahren Pensionär ist, aber nichts von seiner Dynamik eingebüßt hat. Der leidenschaftliche Pädagoge erinnert sich noch sehr gut an den Schüler Dino: "Ein aktiver und sehr selbstbewusster junger Mann, aber eine Seele von Mensch", sagt Behringer über ihn. Dino hat nach einem Studium der Sprachwissenschaften und beruflichen Erfolgen als Kommunikationstrainer einen ganz neuen Weg eingeschlagen, nämlich als Wirt des Cafés im Langforter Freizeitpark.

Auch die Beste ihrer Stufe, Sabrina Westendorf (20), die ihr Abi im vergangenen Jahr mit einem Notendurchschnitt von 1,3 machte, war gekommen, um Lehrer und Mitschüler wiederzusehen. Sie macht ein duales Studium zur Rechtspflegerin und wird sich künftig um Nachlässe, Mahnverfahren und Zwangsvollstreckungen kümmern. Eigentlich war die Wahl auf die Gesamtschule aus praktischen Gründen gefallen, "weil wir um die Ecke wohnen. Meine Eltern haben mich hierhin geschickt", sagt sie. Bereut hat sie das nie.

Riccardo Tarantini hat 2012 Abi gemacht und sich von seinen engagierten Lehrern inspirieren lassen. Er wird auch Lehrer, und zwar für Deutsch und Religion. "Ich habe alle drei Schulleiter erlebt", sagt der Halbitaliener, "und die Entwicklungen, die mit ihnen kamen - ein anderer Stundenrhythmus, die neue Mensa, viele Schulpreise". Doch das Tollste sei die Abschlussfeier für Behringer gewesen, als der "mit einem Hubschrauber über der Schule kreiste und alle sich draußen versammelt hatten", erzählt Riccardo. Zweieinhalb Jahre wird er noch an der Uni Köln studieren, ehe er vielleicht auch an einer Gesamtschule unterrichtet.

Auch der Mathe-Zweier-Kandidat Martin Hartmann (20) denkt gerne an seine Schulzeit zurück. Zumal er mit einer Empfehlung für die Realschule kam, aber das Abi ohne Ehrenrunde schaffte. "Die Lehrer verstehen es, einen auf die richtige Spur zu setzen, und jedem die Chance zu geben, das Abi zu schaffen", sagt er. Er macht ein duales Studium zum Bauingenieur.

Aber auch die, die sich für ein Handwerk entschieden haben sich in den Klassenzimmern an der der Hildener Straße wohlgefühlt, wie Alexander (28), der heute einen sicheren Job als Maler und Lackierer in Monheim hat. "Die Lehrer haben sich viel gekümmert", sagt er. Ganz besonders ist ihm die Fußball AG im Gedächtnis geblieben.

(ik)
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